Mulchen - clevere Alternative zum Rasendünger

Das regelmäßige Düngen des Rasens ist für ein gesundes und kräftiges Wachstum unerlässlich. Nur bei einer ausreichenden Versorgung der Rasenpflanzen mit Nährstoffen sind die Gräser resistent gegen Schädlings- und Pilzbefall, dauerhaft belastbar und widerstandsfähig. So gehört das Düngen neben dem Mähen und Vertikutieren als fester Bestandteil zur Rasenpflege. Zum Einsatz kommen in der Regel sowohl organische als auch mineralische Dünger, deren Komposition dem Rasen zu jeder Jahreszeit die benötigten Nährstoffe zuführt. Eine Alternative stellt das Mulchen dar: Auf ganz natürliche Weise versorgt der Rasenschnitt den Boden mit lebenswichtigen Stoffen.

Was bedeutet Mulchen?

Den Rasen zu mulchen bedeutet, den Rasenschnitt des Rasenmähers nicht abzusammeln, sondern einfach wieder auf die Fläche zurückzuwerfen. Die Halme zersetzen sich und führen dem Boden währenddessen wichtige Nährstoffe zu, die durch die Rasenpflanzen aufgenommen werden.

Damit dieser Prozess problemlos funktioniert, muss das Schnittgut sehr klein gehäckselt sein und darf auch nicht in einer allzu dicken Schicht auf dem Rasen liegenbleiben. Andernfalls stört dies die Belüftung und es drohen Schimmel- und Pilzbefall. Eine Möglichkeit, das zu erreichen, sind entweder sehr kurze Mähintervalle, bei denen jeweils nur die Halmspitzen gekappt werden, oder spezielle Mulchmäher, die das Schnittgut vor dem Rückwurf in einem zweiten Schneidwerk fein zerkleinern.

Welche Vorteile hat das Mulchen gegenüber dem Düngen?

Mulchen ist die natürlichste Form des Düngens. Der Rasenschnitt enthält genau die Nährstoffe, die die Pflanzen benötigen. Durch die Zersetzung gelangen diese zurück in den Boden, wo sie durch die Gräser aufgenommen und verwertet werden können. Der Verzicht auf künstliche Düngemittel schont damit zunächst einmal die Umwelt.

Mulchen verbessert die Bodenqualität nachhaltig. Durch den Mulch lockert sich der Boden und wird besser belüftet. Die Anzahl der Bodelebewesen nimmt nachweislich zu, was die Qualität und Auflockerung weiter unterstützt. Gleichzeitig sorgt die Mulchschicht dafür, dass der Boden langsamer austrocknet und die Feuchtigkeit länger erhalten bleibt. Auch verändert sich die Bodenqualität auf Dauer nicht negativ, wie es beim Einsatz mineralischer Dünger durch die Anreicherung von Stickstoffen im Boden passieren kann.

Mulchen wirkt sich positiv auf die Rasenfläche aus. Aufgrund des regelmäßigen Schnitts – etwa durch einen Rasenroboter – gedeihen Unkräuter schlechter. Auch bleibt die natürliche Zusammensetzung der Rasensaat erhalten, wodurch die Fläche dauerhaft belastbarer bleibt.

Mulchen spart Zeit und Geld. Das Mulchen erfolgt in einem einzigen Arbeitsgang mit dem Mähen – weder das manuelle Einsammeln des Schnittguts noch das Entleeren des Fangsacks ist notwendig. Zugleich entfällt der Arbeitsschritt des Düngens, das anschließende Bewässern und natürlich auch für die Beschaffung der Düngemittel. Nicht zuletzt entstehen keine Kosten für künstliche Dünger.

Beim Mulchen besteht keine Gefahr der Überdüngung. Mineralische Dünger verfügen inzwischen zwar häufig über eine Langzeitwirkung, da sie Nährstoffe nur schrittweise an die Umgebung abgeben, doch besteht auch hier die Gefahr des Überdüngens. Gerät zu viel Düngemittel auf eine Rasenfläche, droht sie zu verbrennen. Diese Gefahr ist besonders groß, wenn die Bewässerung nach dem Düngevorgang nicht ausreichend ausfällt. Beim Mulchen besteht dieses Risiko nicht.

Was ist beim richtigen Mulchen zu beachten?

Im Prinzip ist das Mulchen kinderleicht. Mit einem Mulchmäher zerkleinert das Gerät den Rasenschnitt automatisch auf eine akzeptable Halmgröße und auch ein Mähroboter bedarf bei einem regelmäßigen Einsatz keiner zusätzlichen Vorkehrungen. Die häufigen Schnittintervalle sorgen hier dafür, dass ohnehin nur sehr kurze Halmstücke gekappt werden, die sich schnell zersetzen können.

Beim Einsatz anderer Rasenmäher bietet es sich an, die Schnittlänge so einzustellen, dass nur die Spitzen der Halme gekappt werden. Am Ende sollte die Mulchschicht nicht mehr als 2 cm betragen, damit die Durchlüftung gewährleistet bleibt. Andernfalls drohen sich Schimmel und Pilze unter dem Mulch zu bilden.

Auf das Mulchen verzichten sollte man allerdings bei nassem Wetter. Das Schnittgut verklumpt und die Gefahr der Fäulnisbildung steigt. Im schlimmsten Fall entstehen infolgedessen kahle Stellen, die eine Nachsaat notwendig machen.

Welche Rasenmäher eignen sich zum Mulchen?

Das optimale Gerät zum Mulchen hängt nicht zuletzt von der Größe des Rasens ab. Jede Variante verfügt über spezifische Eigenschaften und ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Spindelmäher

Die handbetriebenen Geräte erfreuen sich vor allem in kleinen Gärten und bei Zierrasen großer Beliebtheit. Spindelmäher gestatten sehr niedrige Schnitthöhen und schneiden die Halme mit den rotierenden Messern präzise und damit rasenschonend ab. Standardmäßig sind sie nicht mit einem Fangsack ausgestattet, sodass das Schnittgut direkt auf dem Rasen landet. Allerdings bleibt ihre Reichweite aufgrund des mechanischen Antriebs eher auf kleine Gärten begrenzt.

Mulchmäher

Spezielle Mulchmäher verfügen über ein zweites Schneidwerk, das den Rasen nach dem Schnitt zerkleinert. Dazu bedienen sich einige Modelle mehrerer Mulchmesser auf verschiedenen Ebenen. Ein Luftstrom verwirbelt die Halme, um ein mehrmaliges Zerkleinern sicherzustellen. Ist das erledigt, fliegt der Rasenschnitt zurück auf die Fläche.
Akkumäher mit integrierter Mulchfunktion von Cub Cadet

Mulchkit für Rasenmäher

Einige Modelle lassen sich mit einem zusätzlichen Mulchkit ausstatten. Teilweise kommen diese anstelle der Standardmesser zum Einsatz, teilweise wird ein zusätzlicher Kunststoffbehälter verbaut. Entweder kann der Rasenmäher so mit oder ohne Fangsack genutzt werden. Auch bei einem Verzicht auf das Mulchen sind Mulchkits vorteilhaft, da sich durch das Zerkleinern das Volumen des Schnittguts verringert und der Sack seltener geleert werden braucht.
Mulchkits für Rasenmäher

Elektro-, Akku- und Benzinmäher

Auch ohne spezielle Vorkehrungen ist das Mulchen prinzipiell möglich. Hier kommt es lediglich darauf an, dass nur eine geringe Halmlänge entfernt wird, damit das Schnittgut auch ohne zusätzliche Zerkleinerung sehr fein ist. Der Auswurf erfolgt dann wie sonst auch seitlich oder über das Heck.
Benzinmäher von Cub Cadet

Mähroboter

Mähroboter mähen den Rasen selbstständig und unermüdlich entsprechend der vorgegebenen Programmierung. Für gewöhnlich sind die Schnittintervalle dabei so gering, dass das Schnittgut der perfekte Mulch ist. Die Geräte schneiden die Halme sehr präzise und rasenschonend durch rotierende Messer an der Unterseite ab und lassen das Schnittgut einfach liegen.
Mähroboter von Cub Cadet

Aufsitzmäher, Rasentraktoren und Mini-Rider

Für große Rasenflächen eignen sich die klassischen Rasenmähervarianten irgendwann nicht mehr, um effizient zu arbeiten. Doch natürlich bietet sich auch hier das Mulchen an. Für Aufsitzmäher, Rasentraktoren und auch Mini-Rider gibt es hier spezielle Mulchkits, die sich nachrüsten lassen. Auch hier erfolgt der Auswurf nach der Zerkleinerung wie sonst üblich über die Seite oder das Heck.
Mini-Rider von Cub Cadet
Rasentraktoren von Cub Cadet
Mulchkits für Rasentraktoren
Mulchkits für Mini-Rider

Fazit

Das Mulchen des Rasens ist eine clevere Alternative zum klassischen Düngen. Unabhängig von der Größe der Fläche bieten sich effiziente Lösungen an, mit denen der Rasenschnitt zum wertvollen Mulchen genutzt werden kann. Damit lassen sich nicht nur Zeit und Geld sparen, sondern schont der Prozess gleichzeitig die Umwelt und fördert das gesunde Rasenwachstum.