Rasen düngen – lebenswichtige Nährstoffe für das Grün

Rasen gehört im Garten zu den Pflanzen mit dem höchsten Nährstoffbedarf – nicht zuletzt, da sie das wöchentliche Rasen mähen kompensieren müssen. Damit das Grün dauerhaft üppig wächst, bedarf es also der regelmäßigen Versorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen durch das Düngen.

Bodenanalyse durchführen

Nicht jeder Boden ist gleich. Die Zusammensetzung der Bodenmasse unterscheidet sich teilweise innerhalb kurzer Distanzen erheblich. Damit man weiß, welche Nährstoffe in der Erde des eigenen Gartens im Überfluss vorhanden sind und woran ein Mangel herrscht, empfiehlt sich, im Abstand von drei bis vier Jahren eine Bodenanalyse durchzuführen. Schließlich kann auch ein Rasen, der mit Nährstoffen überversorgt ist, Krankheiten und Schimmel entwickeln, d. h. ein Überdüngen wäre letztlich nicht weniger folgenreich als ein Nährstoffmangel..
Doch auch augenscheinlich lässt sich ein Mangel an bestimmten Nährstoffen erkennen. So lässt eine gelb-rötliche Farbe der Gräser auf einen Stickstoffmangel schließen.

Der richtige Zeitpunkt für das Rasen düngen

Die erste Düngung des Rasens folgt auf das erste Mähen nach der Winterpause. Das ist in der Regel zeitgleich mit der Forsythienblüte im März oder April, wobei im Anschluss an den ersten Schnitt der Vertikutierer zum Einsatz kommen sollte, um Moose zu entfernen und die Grasnarbe zu belüften. Der dritte Schritt der Rasenpflege im Frühjahr ist dann das Ausbringen des Düngers beziehungsweise ist umgekehrt auch eine Düngung vor dem Vertikutieren möglich. Hierbei ist wichtig, dass der Langzeitdünger über eine Sofortwirkung verfügt, damit der durch Frost und Kälte geschwächte Rasen direkt mit Nährstoffen versorgt wird.
Die zweite Düngung erfolgt dann etwa im Juni, wenn die Gräser ihre stärkste Wachstumsphase und einen dementsprechend hohen Nährstoffbedarf haben. Vor allem auf stark beanspruchten Flächen ist eine dritte Düngung im August unter Umständen sinnvoll.
Das Düngejahr schließt dann eine letzte Nährstoffzufuhr zwischen Ende September und Mitte Oktober ab. Hierfür gibt es einen speziellen Herbstdünger, der über einen besonders hohen Kaliumanteil verfügt. Dieser stärkt die Zellwände und wirkt im Zellsaft wie ein Salz, das den Gefrierpunkt der Zellflüssigkeit senkt und den Rasen damit für die frostige Zeit stärkt.

Welcher Rasendünger eignet sich?


Am einfachsten ist es, einen Langzeitdünger zu verwenden, der seine Wirkstoffe über einen Zeitraum zwischen zwei und sechs Monaten gleichmäßig an den Rasen abgibt. Hier gibt es im Fachhandel verschiedene Präparate mit einer unterschiedlichen Wirkdauer. Grundsätzlich lassen sich zwei Sorten von Düngern unterscheiden:

  • Organischer Dünger stammt aus organischen Elementen wie beispielsweise Mist. Neben der Versorgung mit Nährstoffen hilft er, die Bodenqualität zu verbessern.
  • Mineralischer Dünger sorgt für eine schnelle Versorgung der Pflanze mit Nährstoffen.

Empfehlenswert bei der Wahl des Düngers sind organische oder organisch-mineralische Produkte, die organisch gebundenen Stickstoff enthalten. Eine natürliche Langzeitwirkung, die den Boden und das Grundwasser nicht belastet, bieten beispielsweise Hornmehl und Horngrieß. Der darin enthaltene Stickstoff muss erst von den im Boden lebenden Organismen zersetzt werden, bevor er seine Wirkung entfalten kann. Ein hoher Kalium-, Eisen- oder Kalkgehalt im Dünger fördert zudem die Widerstandskraft der Gräser, sodass beispielsweise kein Moos durchdringen kann.
Bei der Verwendung von mineralischen Düngern ist hingegen Vorsicht geboten. Hier ist der Nährsalzgehalt höher, sodass der Rasen bei einer zu hohen Dosis schnell verbrennt. Vor allem hier ist das ausreichende Wässern nach dem Düngen wichtig, damit sich das Granulat zeitnah auflöst und verteilt.

Gleichmäßiges Verteilen des Rasendüngers

Vor allem bei mineralischem Dünger ist ein gleichmäßiges Verteilen des Granulats wichtig, um überdüngte Stellen zu vermeiden, die das gleichmäßige Rasengrün dann wochenlang durch unansehnliche gelbe Stellen stören. Ein spezieller Streuwagen hilft hier beim gleichmäßigen Aufbringen des Düngers – sofern man mit System vorgeht und nicht kreuz und quer über die Rasenfläche fährt. Wichtig ist vielmehr ein systematisches Abfahren der Fläche in Längs- oder Querrichtung, ohne zwischen den Bahnen größere Lücken zu lassen – aber eben auch keine Überschneidungen zuzulassen.
Das Ausbringen des Düngers von Hand erfordert etwas Übung, damit sich der Dünger auch wirklich gleichmäßig über die Fläche verteilt. Um eine Überdüngung zu vermeiden, kann man das Auswerfen aus der halb offenen Hand durchaus vorher mit etwas Quarzsand üben.

Mulchen statt düngen

Eine Alternative zum Düngen ist das Mulchen. Dabei bleibt beim Rasen mähen das Schnittgut auf der Grünfläche liegen, zersetzt sich und gibt dem Boden so die wertvollen Nährstoffe zurück, die er benötigt. Damit der Rasenschnitt auch fein genug ist, eignet sich hier der Einsatz eines Mulchmähers oder Rasenroboters anstelle eines klassischen Mähers. Diese Gerätschaften zerkleinern die Halme entweder mehrfach, bevor sie zurück auf die Rasenfläche geworfen werden, oder schneiden – wie im Fall des Mähroboters - durch ihren permanenten Einsatz ohnehin nur sehr kurze Stücke ab.