Richtig vertikutieren

Ein dichter, gesunder und kräftiger Rasen gehört für viele Gartenfreunde definitiv zu einem gut gepflegten Garten dazu. Damit dieser Wunsch nicht unerfüllt bleibt, reicht es nicht aus, den Rasen in regelmäßigen Abständen zu mähen und gelegentlich zu düngen. Auch das Vertikutieren stellt mindestens ein Mal im Jahr eine Pflichtaufgabe dar, die zu einem sattgrünen Rasen beiträgt.

Was bedeutet Vertikutieren?

Unter Vertikutieren versteht man das Entfernen von Moosen, Unkraut und Rasenfilz. Meist erfolgt dies unter Zuhilfenahme eines speziellen Vertikutierers, der seinen Namen aus den englischen Begriffen „vertical“ und „cut“ herleitet. Damit wird bereits die Schnittrichtung, in der sich die rotierenden Messer eines solchen Gartengerätes bewegen, mit der senkrechten Variante deutlich.

Beim Vorgang des Vertikutierens wird die Grasnarbe wenige Millimeter tief aufgeritzt, sodass sich die Wurzeln von Unkräutern und oberflächlichem Rasenfilz lösen und sich so die Belüftung der Rasenpflanzen verbessert. Das Ziel ist dabei ein verbessertes und kräftigeres Wachstum, wodurch die Gräser weniger anfällig für Krankheiten sind. Das gelöste Material braucht am Ende nur noch entfernt werden.

Unterschied zwischen Vertikutieren und Aerifizieren

Beim Vertikutieren wird die Oberfläche nur leicht angeritzt, da die Messer sonst die Wurzeln der Rasenpflanzen beschädigen könnten. Im Gegensatz dazu dient das Aerifizieren einer mehrere Zentimeter tiefen Belüftung des Bodens. Hierzu bedient man sich entweder eines speziellen Aerifizierers oder einfacher Alternativen wie Nagelschuhen, die ca. 10-15 cm tiefe Löcher in den Boden einbringen. Durch ein anschließendes Verfüllen dieser Löcher mit Sand, erhöht sich die Aufnahmefähigkeit von Wasser und der Boden wird dauerhaft gelockert.

Welche Geräte eignen sich zum Vertikutieren?

Zum Vertikutieren gibt es spezielle Geräte, mit denen auch große Flächen zügig und gleichmäßig vertikutiert werden können. Die Modelle unterscheiden sich dabei in der Regel durch ihren Antrieb mit einem Verbrennungsmotor oder sind als Akkugeräte erhältlich. Beide Varianten haben ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Vorteile von Akku-VertikutierernVorteile von Benzin-Vertikutierern
 
  • wartungsarm
  • leicht und wendig
  • platzsparende Aufbewahrung
  • emissionsfrei
  • leise im Betrieb
 
 
  • kraftvoll
  • ideal für trockene und harte Böden
  • ideal für große Flächen
  • keine Unterbrechungen durch Ladezeiten
 

Für kleine Rasenflächen lohnt sich die Anschaffung eines solchen Vertikutierers nicht immer. Hier gibt es kostengünstige und platzsparende Alternativen wie mechanische Vertikutierer, die nach dem gleichen Prinzip arbeiten, allerdings durch Muskelkraft angeschoben werden. Daneben sind Vertikutierrechen erhältlich, die allerdings baubedingt weniger leistungsstark sind. Im Prinzip reicht auch ein herkömmlicher Rechen aus, wobei die Arbeit mit zunehmender Quadratmeterzahl schnell kraftraubend ist.

Die beiden Vertikutierer von Cub Cadet – XC1 B35 und XC1 B40 – eignen sich mit ihrem kraftvollen Benzinmotor ideal für Flächen von bis zu 1.000 m².
 

Welches ist der richtige Zeitpunkt zum Vertikutieren?

Grundsätzlich gibt es keinen festgelegten Zeitpunkt für das Vertikutieren. Da der Rasen nach getaner Arbeit allerdings erstmal etwas mitgenommen aussieht und einige Wochen benötigt, um sich vollständig zu erholen, empfiehlt sich das Frühjahr. So ist das Grün bis zum Beginn der Gartensaison wieder kräftig und gesund. Ein weiterer Vorteil: Die Pflanzen sind im Frühjahr besonders wachstumsfreudig, sodass sich die Fläche besonders schnell wieder erholt.

Je nach Lage und Bodenfeuchtigkeit kann es passieren, dass sich im Herbst erneut starker Rasenfilz gebildet hat. In einem solchen Fall empfiehlt sich eine zweite Vertikutierrunde im Spätsommer.

Was ist beim Vertikutieren zu beachten?

Vor dem Vertikutieren mäht man den Rasen möglichst tief. Ist er für einen einzigen Schnitt zu lang, da nicht mehr als maximal die Hälfte der Halmlänge gekappt werden sollte, teilt man den Mähvorgang in zwei Episoden mit einigen Tagen Abstand auf. Nach einer Ruhephase von 2-4 Tagen, in denen sich der Rasen erholen kann, folgt das Vertikutieren.

Wichtig ist dabei, dass die Messer nur oberflächlich arbeiten und nicht allzu tief in den Boden eindringen. Ausreichend sind hier in der Regel maximal 5 Millimeter. Andernfalls drohen die Messer die Wurzeln der Rasenpflanzen zu beschädigen. Vertikutierer bieten hier in der Regel exakte Einstellungsmöglichkeiten.

Ist das Grün stark verfilzt, fährt man mit dem Vertikutierer zunächst eine Richtung ab und wiederholt den Vorgang anschließend noch einmal im 90°-Winkel (Schachbrettmuster). Bei durchschnittlichem Befall von Moos und Unkraut reicht es aus, die Fläche in einer Richtung zu bearbeiten.
Wichtig ist, das Gerät gleichmäßig zügig zu schieben, damit die Messer stellenweise nicht zu intensiv arbeiten. Nur so ist ein gleichmäßiges Ergebnis möglich.

Nach dem Vertikutieren sammelt man die gelösten Pflanzenreste sorgfältig ein, sofern das Gerät nicht ohnehin über einen praktischen Fangsack verfügt. Bei vielen Modellen lässt sich dieser optional nachrüsten und findet sich auch im Zubehörshop von Cub Cadet.

Weitere Tipps zum richtigen Vertikutieren

  • Das Vertikutieren sollte nur bei trockenem Wetter erfolgen. Ist der Boden zu nass, kann es passieren, dass die Messer komplette Rasenpflanzen aus dem Boden reißen.
  • Kleinere kahle Stellen schließen sich schon nach wenigen Wochen selbstständig. Größere Lücken im Rasen lassen sich schnell und einfach mit einer Nachsaat schließen. Hier gibt es besondere Vertikutier-Rasenmischungen, die speziell auf diesen Einsatzbereich abgestimmt sind.
  • Nach dem Vertikutieren empfiehlt sich das Düngen des Rasens. So haben die Pflanzen genug Power, um kräftig und gesund nachzuwachsen und kahle Stellen zu schließen. Bei der Anwendung mineralischer Dünger ist hier auf eine ausreichende Bewässerung im Anschluss an das Düngen zu achten, um Verbrennungen zu vermeiden.
  • Ist die Rasenfläche mit vielen quer treibenden Unkräutern durchsetzt, ist das Vertikutieren eher kontraproduktiv. Das Durchtrennen der flachen Wurzeln führt hier zu einer übermäßigen Ausbreitung der Pflanzen. 

Fazit

Das Vertikutieren ist ein fester Bestandteil der Gartenpflege und unerlässlich für einen gesunden und kräftigen Rasen. Bei einer jährlich einmaligen Nutzung auf kleinen Flächen lohnt sich die Anschaffung eines leistungsstarken Vertikutierers vermutlich nicht – hier bieten möglicherweise Leihgeräte Abhilfe und eine schonende Alternative zur mühsamen Handarbeit. Bei größeren Rasenflächen oder Arbeiten im professionellen Bereich kann die Unterstützung durch einen kraftvollen Benzin-Vertikutierer, der auch extremen Herausforderungen gewachsen ist, kaum hoch genug eingeschätzt werden. Cub Cadet bietet hier zwei Geräte der Oberklasse an.