Safety First - Arbeitsschutz im Garten

Während für Menschen, die professionell in der Garten- und Landschafspflege tätig sind, verbindliche Vorschriften zur Sicherstellung der Arbeitssicherheit gelten, vernachlässigen viele Hobbygärtner den Aspekt der Unfallvermeidung komplett. Dabei besteht bei einigen Tätigkeiten ein nicht unerhebliches Verletzungspotenzial, das ernsthafte Schnittwunden, Stürze oder Quetschungen nach sich ziehen kann – und nicht selten im Krankenhaus und schlimmstenfalls dauerhaften Langzeitschäden endet. Es lohnt sich also, sich auch im Freizeitbereich Gedanken um den Arbeitsschutz im Garten zu machen.

Welche Regelungen gelten für Garten- und Landschaftsbauer?

Grundsätzlich ist nach §12 Abs. 1 des Arbeitsschutzgesetzes der Arbeitgeber verpflichtet, „...die Beschäftigten über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit während ihrer Arbeitszeit ausreichend und angemessen unterweisen." Welche Gefährdung bei einzelnen Tätigkeiten dabei konkret vorliegt, muss der Arbeitgeber im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung nach §5 Arbeitsschutzgesetz vornehmen. Damit bestehen zunächst keine allgemeingültigen Vorschriften für den Bereich des Garten- und Landschaftsbaus.

Eine erste Übersicht bieten jedoch das Merkblatt GBG 21 „Arbeitssicherheit im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau“ der Gartenbauberufsgenossenschaft  sowie den Unfallverhütungsvorschriften der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau. Hieraus lassen sich in puncto Arbeitskleidung auch Empfehlungen für den privaten Bereich ableiten. 

Feste Bestandteile einer sicheren Arbeitskleidung im Garten

Allein schon aufgrund der Tatsache, dass die anfallenden Tätigkeiten eines Hobbygärtners wohl weniger umfangreich sein dürften als die eines professionellen Gartenbauers, ist sicher nicht ständig die komplette Schutzausrüstung notwendig. Dennoch sollten einige Aspekte permanente Berücksichtigung finden, wenn es in den Garten geht.

Die richtige Kleidung


Spätestens im Umgang mit elektrischen oder benzinbetrieben Gartengeräten sollte die Kleidung enganliegend sein, um zu vermeiden, dass sich z. B. Messer darin verfangen. Eine robuste, lange Hose schützt beim Gang in die Beete zudem nicht nur vor Dornen und Stacheln, sondern verringert auch das Risiko, von Mücken gestochen oder Zecken befallen zu werden. 
Die Investition in eine schnittfeste Hose mag so manch einer für übertrieben halten. Gerade ein Unfall mit einer Heckenschere oder Kettensäge zieht allerdings in aller Regel ernsthafte Folgen nach sich. Hobbygärtner, die regelmäßig mit diesen Gerätschaften hantieren, sind mit einer Anschaffung also durchaus gut beraten.

Sicherheitsschuhe 


Allzu oft sieht man Hobbygärtner mit Sandalen oder luftigen Clogs bei der Gartenarbeit. Die Schuhe bieten allerdings weder einen guten Halt gegen das Umknicken, noch schützen sie z. B. davor, dass der Spaten mal auf dem Fuß landet oder ein schwerer Gegenstand aus den Händen fällt. Auch von unten drohen immer wieder Gefahren durch herumliegende Dornenzweige, die sich schneller als gedacht durch die Sohle leichter Schuhe bohren können.
Die Zeiten, in denen einfache Sicherheitsschuhe für den Garten unbequem und klobig waren, sind längst vorbei. Inzwischen bieten zahlreiche Hersteller leichte Sicherheitsschuhe mit Kunststoffkappen und einem Durchtrittschutz aus textilen Materialien an, die so bequem wie ein Turnschuh sind. Empfehlenswert sind hier die Sicherheitsklassen S1P oder S3, wobei sich S3-Schuhe durch ihre wasserabweisende Oberfläche auch für feuchte Witterungsbedingungen eignen. S1P-Schuhe gibt es hingegen auch als luftige Modelle für den Sommer.

Handschuhe 


Handschuhe gehören oft nur zur Grundausstattung, weil sie verhindern, dass die Hände allzu schmutzig werden. Dabei sollte stets auch der Sicherheitsaspekt nicht aus den Augen verloren gehen. Die Handschuhe schützen vor Schnittverletzungen beim Rückschnitt von Rosen & Co., verbessern den Grip im Umgang mit Gartengeräten und verhindern beim Berühren bestimmter (giftiger) Pflanzen ungewollte Reaktionen der Haut.
Für den Umgang mit der Gartenschere lohnt sich die Anschaffung spezieller Sicherheitshandschuhe, die verhindern, dass man sich versehentlich einen Finger mit der Schere durchtrennt. Normale Gartenhandschuhe bieten hier kaum ausreichend Schutz.


Weiteres Sicherheitsequipment bei der Gartenarbeit


Während die geeignete Wahl von Kleidung, Schuhen und Handschuhen bei jeder Tätigkeit im Garten sinnvoll ist, bieten sich weitere Ausrüstungsgegenstände bei speziellen Tätigkeiten an.

Gehörschutz


Benzin-Rasenmäher, Heckenscheren oder Kettensägen erzeugen eine Geräuschkulisse, die sich schnell jenseits der 90 dB bewegen kann. Das wird oft nicht nur als unangenehm empfunden, sondern kann das Gehör auf Dauer auch nachhaltig schädigen. Hier ist es durchaus ratsam, bei der Arbeit einen Gehörschutz zu nutzen. Die klassischen Kopfhörer gibt es hier schon für kleines Geld in Geschäften für Arbeitsbekleidung oder auch im Baumarkt.

Augen- und Kopfschutz


Beim Heckenschnitt, dem Umgang mit der Motorsense oder Baumschnittarbeiten mit Kettensäge und Co. fliegen schneller als erwartet auch mal kleine Äste, Steine oder andere Materialien, die den Messern in die Quere kommen, als unberechenbare Geschosse durch die Gegend. Landen diese am Kopf oder im Auge sind nicht selten Platzwunden und Beulen die Folge. Neben Schutzbrillen bieten sich hier Helme mit einem durchgehenden Visier an, das das Gesicht gegen derartige Gefahren schützt.

Arbeitssicherheit im Umgang mit Gartengeräten

Im Umgang mit einigen Gerätschaften drohen weitere Gefahren und Verletzungsrisiken, die es zu minimieren gilt.

Kettensägen

Grundsätzlich sollte der Umgang mit Kettensägen mit Bedacht erfolgen und im Zweifel einem Profi überlassen werden. Ein Abrutschen endet nicht selten im eigenen Bein, umherfliegende Holzstücke im Auge. Geht es an das Fällen eines kompletten Baumes, drohen herabfallende Äste und falsch berechnete Fallrichtungen auch umliegende Beteiligte zu gefährden. Neben einer schnittfesten Hose, Sicherheitsschuhen und einem Helm sollten Handschuhe und Gesichtsschutz zur festen Ausrüstung gehören. Ohne Erfahrungswerte überlässt man größere Arbeiten am Besten zur eigenen Sicherheit einem Profi.

Rasenmähen

Auch beim Rasenmähen kann es zu ernsthaften Verletzungen kommen. Wohl jedem ist klar, dass die Messer vollständig zur Ruhe kommen, bevor man sich mit den Händen in deren Nähe begibt. Auch ist es sinnvoll, den Rasentraktor vor dem Entleeren des Fangkorbes komplett auszuschalten. Oft vergessen wird allerdings, dass auch während des Mähens selbst ein Verletzungspotenzial besteht, wenn die Messer beispielsweise einen Stein erwischen, der dann meterweit durch die Luft fliegt. Um das zu vermeiden, lohnt es sich durchaus, den Rasen vor dem Mähen nach potenziellen Querschlägern abzusuchen.

Natürlich gehören auch die regelmäßige Wartung und Pflege von Rasenmähern zum Erhalt der Arbeitssicherheit. Gerade bei stumpfen Messern steigt die Unfallgefahr erheblich an. Hier gilt es, diese regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls auszutauschen.

Aufstellen von Leitern

Leitern zählen zweifelsohne zu den Unfallklassikern im Garten. Ob beim Baumschnitt, dem Reinigen der Dachrinne oder Fassadenarbeiten: Der sichere Stand der Leiter ist das A und O. Gerade bei einem weichen Untergrund im Garten ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Leiter fest und gerade in einem nicht zu spitzen Winkel steht und auch am oberen Ende eine sichere Auflage hat. Es ist auch nicht allzu ratsam, auf Bequemlichkeit akrobatische Übungen im Baum durchzuführen, um den nächsten Ast ohne das Umstellen der Leiter zu erreichen. 

Noch besser ist bei einem Besteigen der Leiter in einer Höhe von mehr als 2 m die zusätzliche Absicherung über einen Gurt, der bei einem Sturz oder Abrutschen den Fall verhindert. Darüber hinaus lässt sich die Leiter mit Seilen gegen ein Umkippen absichern.

Weitere Tipps zur sicheren Gartenarbeit

  • Bei der Nutzung von Unkrautvernichtungsmitteln und anderen Chemiekeulen achtet man am Besten schon beim Kauf darauf, dass diese nicht giftig für die Atemwege sind und greift im Optimalfall zu einer weniger schädlichen Variante oder einem bewährten Hausmittel.
  • Langstielige Gartengeräte gehören stehend an der Wand gelagert. Der Tritt auf am Boden liegendes Gerät erzeugt nicht immer nur eine Beule.
  • Bei kabelgebundenen elektrischen Geräten dürfen die Kabel nicht beschädigt sein und müssen sich immer außerhalb der Schnittfläche befinden. Andernfalls drohen elektrische Schläge. 
  • Letztlich gehört auch der Impfschutz zur Sicherheit bei der Gartenarbeit. Schon kleine Schnittwunden können gefährlich werden, wenn z. B. kein ausreichender Schutz gegen Tetanus gegeben ist.
  • Einige Arbeiten gehen zu zweit einfacher leichter von der Hand und reduzieren die Gefahr von Unfällen. Das gilt z. B. im Umgang mit einer Leiter.
  • Gartenarbeit soll Spaß machen und zur Entspannung beitragen. Die meisten Unfälle ereignen sich, wenn man eben „noch schnell“ etwas erledigen will. In der Ruhe liegt also nicht nur die Kraft, sondern auch ein reduziertes Verletzungsrisiko. 

Die Arbeitssicherheit im Garten wird oft sträflich vernachlässigt. Und das, obwohl sich jeder fünfte Unfall im Haushalt bei der Gartenarbeit ereignet. Dabei lassen sich die drohenden Gefahren bereits mit einem geringen Aufwand reduzieren. Neben der Schutzausrüstung erleichtern wartungsarme und leistungsstarke Geräte ohne Kabel die Arbeit weiter und steigern zudem die Sicherheit. Hier eignet sich z. B. die leistungsstarke 80V-Serie von Cub Cadet hervorragend. Die Akkugeräte zeichnen sich zudem durch einen vergleichsweise leisen Betrieb und höchste Qualität aus – eine unabdingbare Voraussetzung für das sichere Arbeiten im Garten.