Begrenzungskabel verlegen - was zu beachten ist

Fast alle Mähroboter arbeiten mit einem Begrenzungskabel, das die Ränder der zu mähenden Fläche ersichtlich macht. Das Kabel muss nach der Anschaffung eines Mähroboters einmalig verlegt werden, damit das Gerät später die Bereiche erkennt, innerhalb derer er mähen soll und das eigene Grundstück nicht versehentlich verlässt. Die Schnittergebnisse bzw. vor allem auch die nötigen Nacharbeiten hängen damit im Wesentlichen davon ab, wie akkurat das Begrenzungskabel verlegt wurde.

Wie funktioniert ein Begrenzungskabel?


Das Begrenzungskabel startet an der Ladestation und wird dort unter eine sehr geringe Spannung gesetzt. Diese erzeugt ein Magnetfeld, das der Mähroboter auch erkennt, wenn das Kabel unterirdisch verlegt wurde. Ein Signal verhindert dabei, dass der Roboter das Kabel überfährt und die definierten Bereiche verlässt. Nachdem das Kabel komplett um die Fläche herumgeführt wurde, endet es letztlich auf der anderen Seite der Ladestation.
 

Die Vorbereitung zum Verlegen des Begrenzungskabels


Damit das Verlegen fehlerfrei verläuft und später auch seinen Zweck erfüllt, bieten sich einige Vorüberlegungen an. Als erstes stellt sich natürlich die Frage, ob man das Kabel ober- oder unterirdisch verlegen möchte. Für den Anfang empfiehlt sich hier in jedem Fall die oberirdische Variante, da dann noch Veränderungen möglich sind, wenn sich ein Änderungsbedarf offenbart. Nach einigen Wochen kann man dann immer noch darüber nachdenken, das Kabel unter die Erde zu legen.

  • Zunächst empfiehlt es sich, die Strecke entweder abzulaufen oder eine Skizze des Gartens anzufertigen. 
  • Bei der Planung ist zu bedenken, dass sich das Begrenzungskabel niemals kreuzen darf
  • Sind bereits andere Mähroboter in der Nähe installiert, müssen Sender und Empfänger so modifiziert sein, dass sich die Frequenzen nicht gegenseitig stören.
  • Reicht das mitgelieferte Begrenzungskabel nicht aus, kann man dieses einfach mittels eines wasserdichten Originalverbinders verlängern.
  • Vor dem Verlegen empfiehlt sich das möglichst tiefe Mähen des Rasens. Das erleichtert die Arbeit erheblich.

Das Verlegen des Begrenzungskabels


Nach einer ersten Planung geht es an das Verlegen des Kabels entlang der Außenkante des Rasens und gegebenenfalls auch zur Definition von Hindernissen. Sogar mehrere Zonen lassen sich bei diesem initialen Vorgang definieren.

Oberirdisches vs. unterirdisches Verlegen


Auch wenn das Kabel endgültig unterirdisch verlegt sein soll, empfehlen Experten zunächst das oberirdische Verlegen, um noch Änderungen vornehmen zu können. Wichtig ist in jedem Fall, dass sich der Draht an keiner Stelle kreuzt.

Beim oberirdischen Verlegen kommen Befestigungshaken im Abstand von 30-75 cm zum Einsatz, die dafür sorgen, dass der Draht direkt am Boden anliegt, sodass der Mähroboter dieses später nicht beschädigt. Ist das Kabel einmal befestigt, dauert es nur wenige Wochen, bis es für den Mähroboter absolut unkenntlich verschwunden ist.

Wer den Rasen regelmäßig vertikutiert, denkt man am Besten über das unterirdische Verlegen nach. Das ist sogar unter Pflastersteinen möglich. Hier empfiehlt sich eine Begrenzung der Tiefe auf ca. 10 cm anstelle der meist möglichen 20 cm im normalen Boden. Dabei sollte man das Kabel nicht direkt unter den Steinen verlegen, sondern eine dünne Pufferschicht zwischen Steinen und Kabel aus Sand einzuplanen – oder direkt ein Leerrohr zu verwenden.

Im Boden geht das Verlegen des Drahtes mit einem Spaten recht einfach. Hier kann man einfach eine Furche entlang der Kante stechen und den Draht anschließend hineinlegen. 

Definition von Haupt- und Nebenzonen


Bei einigen Modellen müssen die Haupt- und Nebenflächen in Prozentangaben definiert werden. Das ist insofern praktisch, als dass der Roboter die Nebenfläche eventuell ansonsten nur schwer findet und dementsprechend selten ansteuert. Daneben sind eventuell weitere Angaben nötig, auch muss die Mindestdurchfahrtsbreite von rund 70 cm unbedingt eingehalten werden. Bei Modellen mit einem Suchkabel lassen sich Fern-Startpunkte definieren, von denen aus der Roboter dann die entsprechenden Stellen mäht. 

Hindernisse ausgrenzen


Die meisten Hindernisse wie Bäume braucht man nicht separat abzugrenzen. Die Sensoren moderner Mähroboter erkennen derartige Hindernisse für gewöhnlich eigenständig und wechseln automatisch die Richtung. Anders sieht es hingegen oft bei Beeten aus, die nicht deutlich von der Rasenfläche abgegrenzt sind. Auch Teichränder sollte man gegebenenfalls gesondert markieren, um zu verhindern, dass der Mähroboter unfreiwillig baden geht.

Hindernisse, die sich mitten auf der Fläche befinden, müssen in die durchgehende Führung des Kabels einbezogen werden. Dazu verlegt man das Kabel von der äußeren Grenze über die Fläche an das Hindernis – z. B. ein Beet oder Teich – heran und einmal um dieses herum. Anschließend läuft das Kabel direkt neben der Herführung wieder zurück an den Rand. Das nahe Beieinanderliegen der Kabel führt dazu, dass sich das Signal hier aufhebt und der Roboter dieses nicht als Barriere erkennt, sondern einfach darüber hinweg fährt. 

Abstände einhalten


Die Abstandsvorgaben des Herstellers sind beim Verlegen des Drahtes besonders wichtig. Nur so kann der Roboter die Signale exakt empfangen und den Rasen später so mähen, dass keine Nacharbeiten an den Kanten notwendig sind. Konkrete Abstände finden sich jeweils im Handbuch des Herstellers. Teilweise ist sogar ein Lineal im Lieferumfang enthalten, auf dem die entsprechenden Abstände markiert sind.

  • Die Abstände zu Mauern sind in der Regel am größten, damit die Messer des Roboters nicht versehentlich an den Steinen beschädigt werden. Das gilt vor allem für Geräte mit einer Kantenfunktion, bei denen die Messer besonders weit herausragen. Hier hilft am Ende nur das manuelle Nacharbeiten. 
  • Der Abstand zu Beeten oder Wegen, die tiefer als die Oberfläche des Rasens liegen, ist mit rund 10 cm in der Regel eher gering 
  • Bei Wegen und Platten gilt das Gleiche wie für Wege, wobei der Belag tiefer als die Rasenfläche liegen sollte. Ist der Weg dabei komplett in der Rasenfläche integriert, bedarf es keines Kabels, da der Roboter die Platten dann einfach überfahren kann.
  • Bei Teichen gilt aufgrund des Risikos des Abtauchens ebenfalls der Maximalabstand. Zudem empfiehlt sich hier eine physische Barriere.
  • Auch für enge Passagen gelten besondere Maße, damit der Roboter die Durchfahrt erkennen kann.
  • An steileren Flächen empfiehlt sich das diagonale Verlegen des Kabels.
  • Ecken verlegt man im Idealfall als Rundung, sodass der Roboter die Stellen einfach abfahren kann ohne zu wenden.

Alternativen zum Verlegen von Begrenzungsdraht


Eine Alternative, um sich das Verlegen von Begrenzungsdraht zu sparen, ist die Nutzung eines Mähroboters, der mittels Grassensoren arbeitet. Diese Produkte haben allerdings oft den Nachteil, dass sie den Rasen nicht immer eindeutig von der Bepflanzung der Beete unterscheiden können und die Gefahr besteht, dass auch die Blumen gemäht werden – wenn nicht eine eindeutige Beetabgrenzung als Barriere gegeben ist. Zudem fahren die Geräte nicht eigenständig zur Station zurück.

Wer nicht auf den Begrenzungsdraht verzichten will, die Arbeit des Verlegens allerdings scheut, kann entweder eine Kabelverlegemaschine nutzen oder einen Installationsservice beauftragen. Die Verlegemaschine ist dabei ab Rasenflächen von 400 m² eine effiziente Lösung.