Vertikutieren für einen dauerhaft gesunden Rasen

Das Vertikutieren gehört wie auch das Düngen, gelegentliche Kalken und natürlich das Rasenmähen als fester Bestandteil zur Rasenpflege dazu. Dieser Arbeitsschritt entfernt Moos und Rasenfilz – die Gräser werden besser belüftet, das Gras wächst dichter und strapazierfähiger.

Der richtige Zeitpunkt zum Vertikutieren

Grundsätzlich ist das Vertikutieren zwischen März und September möglich, als ideal gilt das Frühjahr, um den Rasen zu vertikutieren. Nach dem Winter hat sich jede Menge Moos gebildet, der die Belüftung verhindert und das Rasenwachstum hemmt. Vertikutiert man den Rasen zudem zu diesem frühen Zeitpunkt, hat er ausreichend Zeit, um sich zu erholen, bis die eigentliche Gartensaison startet.
Alternativ zu diesem festen Zeitpunkt kann man aber ganz einfach auch einen Test durchführen: Zieht man eine Metallharke durch den Rasen und bleibt daran Moos hängen, ist das ein Indiz für Rasenfilz. Ein weiteres ist ein starker Unkrautwuchs im Rasen, das den Wuchs der Rasenpflanzen negativ beeinträchtigt.
Besonders anfällig für Rasenfilz sind sowohl schwere Böden, die zur Staunässe neigen, als auch schattige Rasenflächen. Reicht andernorts eventuell schon ein Vertikutier-Vorgang im Jahr aus, sind hier eventuell zwei oder sogar drei notwendig.

Funktionsweise eines Vertikutierers

Bei einem Vertikutierer sind auf einer horizontal gelagerten Spindel oder einer Achse Messer befestigt, die entweder drehbar oder starr sind. Der Motor bewirkt eine Rotation der Achse, sodass die Messer die Oberfläche des Bodens wenige Millimeter tief einritzen und so Moos und Rasenfilz entfernen. Von dieser vertikalen Schnittbewegung leitet sich auch der Name des Vertikutierers ab – eine Komposition der beiden Begriffe vertical (senkrecht) und cut (Schnitt).

Geeignete Vertikutierer für verschiedene Flächen

Die einfachste Variante von Vertikutierern sind wohl die Handvertikutierer, die im Prinzip nur aus den Rädern und der Achse mit den Messern bestehen. Die Bedienung mit der eigenen Körperkraft ist recht kraftintensiv, weshalb sich die Geräte nur für kleine Rasenflächen oder zum Vertikutieren einzelner Stellen in der Fläche eignen.

Elektrovertikutierer sind durch ihr Stromkabel zwar etwas unflexibel, doch für die meisten Rasenflächen vollkommen ausreichend. Die Anschaffung ist vergleichsweise günstig und die Bedienung im Vergleich zum Handvertikutierer absolut mühelos. Allerdings sind einige Modelle sehr leicht, sodass sie auf hartem Boden nicht richtig in den Boden eindringen. Hier hilft, das Gerät mit einem kleinen Sandsack zusätzlich zu beschweren.

Benzin-Vertikutierer sind für größere Rasenflächen konzipiert und hier aufgrund ihrer Leistungsstärke auch die erste Wahl. Sie bieten durch den kabellosen Betrieb die absolute Flexibilität und bringen vor allem auf schweren Böden ausreichend Gewicht auf die Waage, um auch hier in den Boden eindringen zu können.

Ablauf des Vertikutierens

Im Frühjahr startet die Rasensaison – der perfekte Zeitpunkt, um mit der Pflege zu starten. Als erstes bringt eine stickstoffhaltige Frühjahrsdüngung Nährstoffe in den Boden, die das Wachstum des Rasens ankurbeln. Kurz darauf steht das erste Rasenmähen an. Hier sollte nicht mehr als 1/3, maximal aber die Hälfte der Halmlänge gekappt werden, um die Pflanzen nicht unnötig zu schwächen.

Etwa zwei Wochen nach dem ersten Mähen folgt eine zweite Runde mit einer möglichst geringen Schnitttiefe. Rund 2-4 Tage später geht es ans Vertikutieren. Dabei sollten die Messer die Oberfläche nur maximal 2-3 mm einritzen, um zu verhindern, dass die Rasenwurzeln beschädigt werden. Zudem empfiehlt sich eine zügige und gleichmäßige Vorwärtsbewegung, um nicht einzelne Stellen übermäßig zu strapazieren.

Nach dem Vertikutieren folgt das gründliche Einsammeln des gelösten Rasenfilzes mit dem Rechen. Allzu kahle Stellen können jetzt nachgesät werden. Dazu gibt es spezielle Vertikutier-Rasenmischungen, die besonders schnell nachwachsen und Lücken wieder schließen.

Alternativ zur Nachsaat ist jetzt der ideale Zeitpunkt zur Bodenoptimierung gekommen. So hilft das Verteilen einer etwa 2 cm dicken Sandschicht auf der Fläche bei lehmigen Böden, dass sich die Durchlüftungseigenschaften auf Dauer verbessern.

Nach dem Vertikutieren sieht der Rasen zunächst etwas mitgenommen aus. In einer anhaltenden Trockenperiode empfiehlt sich hier das Bewässern und eventuell auch noch ein geringes Nachdüngen. Bis sich das Grün in den kommenden Wochen gänzlich erholt hat, schadet es auch nicht, den Rasen nicht allzu häufig zu betreten.

Weitere Tipps zum Vertikutieren

  • Man vertikutiert stets nur trockene Rasenflächen. Bei nassem Boden besteht die Gefahr, dass die Messer ganze Ballen aus der Erde reißen.
  • Bei einem Richtungswechsel hebt man über den Druck auf den Führungsholm die Messer an, damit diese nicht an einer Stelle rotieren.
  • Ist der Rasen sehr stark verfilzt, empfiehlt sich das Vertikutieren in Längs- und Querrichtung (d. h. schachbrettartig), andernfalls reicht die einfache Richtung aus.

Das Vertikutieren gehört als fester Bestandteil der Rasenpflege zur Arbeit eines Hobbygärtners dazu, wenn der Rasen dauerhaft gesund und vital wachsen soll. Während sich für kleinere Gärten Elektro- oder sogar Hand-Vertikutierer anbieten, sind Benzinmodelle besonders leistungsstark und eignen sich auch für große Rasenflächen. Mit ihren kraftvollen Motoren geht die Arbeit leicht von der Hand und gestaltet sich als äußerst effizient.

Die Vertikutierer von Cub Cadet eignen sich durch die zentrale Arbeitstiefenverstellung dabei hervorragend sowohl zum Belüften als auch dem intensiven Vertikutieren auf Flächen bis zu 1.000 m². Hier erleichtert der optional erhältliche Fangsack die Arbeit zusätzlich, indem der Arbeitsschritt des Einsammelns des gelösten Filzes entfällt. Ist die Fläche hingegen noch größer, bietet sich der Einsatz eines Rasenkamms als Zubehörteil eines Rasentraktors an.