CO2-arme Gartenarbeit

Hobbygärtner produzieren nicht selten ihr eigenes Gemüse und leisten so bereits einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz, da Transportwege entfallen und für gewöhnlich auf den Einsatz von Chemie verzichtet wird. Daneben schaffen Wiesen oder unaufgeräumte Ecken im Garten einen Rückzugsort für Tiere und durch intelligente Bewässerungssysteme kommt nur die Menge Wasser aus dem Hahn, die auch wirklich von Pflanzen gebraucht wird. Doch auch durch die Auswahl der Gartengeräte lässt sich der Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz weiter steigern, indem man hier auf emissionsarme Modelle setzt, die keine Abgase in die Luft blasen.

Der Anbau einiger Pflanzen reduziert CO2


Wer beispielsweise Tomaten im eigenen Garten anbaut, reduziert die Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid. Bereits ein Kilogramm Gartentomaten verringert den Ausstoß von rund 600 g, die beim Kauf von Freilandtomaten aus Spanien anfallen, auf rund 35 g.
Bäume verfügen über die positive Eigenschaft, CO2 zu speichern. Gleichzeitig sind sie ideale Schattenspender an heißen Sommertagen. Wer dabei direkt einen Obstbaum pflanzt, liefert einerseits Futter für Bienen und kann andererseits zur Erntezeit schmackhafte Früchte genießen. Jeder Baum bindet dabei 5-6 Tonnen Kohlendioxid – jeden Tag! Das sind etwa 5-6 Tonnen oder die Atemluft von elf Menschen im Jahr. Dabei eignen sich vor allem langlebige Gehölze oder Holz, das zu Bauholz wird, denn auch das Verrotten oder Verbrennen von Holz setzt das gespeicherte CO2 wieder frei.

Ressourcenschonender Umgang mit Rohstoffen


Für die Steinmauer oder die Beetumrandung bieten sich Materialien aus der Region an. Das sorgt zum einen für ein stimmiges Gesamtbild, da sich importierte Materialien weit weniger in die Gartengestaltung einfügen als heimische Rohstoffe. Durch kürzere Transportwege reduziert sich zum anderen dabei auch der Ausstoß von CO2 merklich.
Daneben geht die Produktion aller Produkte mit einem Energieaufwand und damit auch dem Ausstoß von CO2 einher. Der Trend geht ohnehin zum Upcycling. Hier ist Kreativität bei der Wiederverwendung alter Produkte gefragt, um diesen ausgedienten Produkten durch Recycling ein zweites Leben zu verschaffen.

CO2-arme Gartengeräte nutzen


Die klimafreundlichste Variante ist natürlich der Einsatz der eigenen Körperkraft. Der Rechen zum Einsammeln von Laub dauert zwar etwas länger, schont aber nicht nur das eigene Gehör und die Nerven der Nachbarn, sondern auch die Umwelt. Gleiches gilt für den Betrieb des Rasenmähers oder eines Rasentrimmers.

Ab einer gewissen Rasengröße lässt sich der Handeinsatz natürlich irgendwann nicht mehr leisten. Hier gibt es zwei Alternativen: kabelgebundene Elektrogeräte und Akku-Geräte.

Elektrogeräte sind weniger flexibel


Über die Steckdose betriebene Geräte haben durchaus den Vorteil, dass sie im Vergleich zu Benzinmotoren leiser arbeiten, keine Emissionen erzeugen und zudem noch wartungsarm sind. Erfolgt der Betrieb über die eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach oder den Bezug von Ökostrom ist ein Elektrogerät zweifelsohne eine hervorragende Lösung. Lediglich das Kabel schränkt die Flexibilität vor allem in entlegenen Gartenecken ein. Auch besteht das Risiko, das Kabel zu zerschneiden oder zu überfahren.

Akkugeräte verbinden die Vorteile von Benzinern und Elektrogeräten


Standen Akkugeräte in der Vergangenheit in dem Ruf, weniger leistungsstark als Benzinmotoren zu sein, vereinen sie heute die Vorteile von kabelgebundenen Elektrogeräten mit der Power von Benzinmotoren. Mithilfe leistungsstarker Li-Ionen-Akkus ist beim Einsatz von nur einem Wechselakku ein pausenloser Betrieb ganz ohne störende Kabel möglich. Dabei stoßen Akku-Gartengeräte keinerlei Emissionen aus und sind leise und wartungsarm. Auch hier bietet sich die Nutzung von Solarenergie an, um die Akkus zu laden und damit einen besonders umweltfreundlichen und sparsamen Betrieb zu gewährleisten.
Ein besonders leistungsstarkes Beispiel für Akkugeräte ist dabei die 80V-Serie von Cub Cadet.

Beim Düngen auf natürliche Mittel zugreifen


Mineralische Dünger führen dem Boden in konzentrierter Form Stickstoff, Kalium und Phosphor zu, die sich die Pflanze direkt aus dem Boden zieht. Damit bleibt für den Boden nichts übrig, die Fruchtbarkeit nimmt langfristig ab. Ein weiterer negativer Aspekt ist das Ausschwemmen überschüssiger Nährstoffe, die ins Grundwasser gelangen können. Schließlich dünstet der Dünger im Boden Lachgas aus, das sogar noch rund 300 Mal klimaschädlicher als Kohlendioxid ist.

Humus, der durch organische Dünger gebildet wird, bindet CO2 im Boden. Das ist bei künstlichem Dünger nicht der Fall, da dieser keine Humusbildung gestattet. Wer die Möglichkeit hat, nutzt am besten Kompost, mindestens aber einen organischen Dünger, der die Bodenqualität langfristig verbessert.

Weitaus schädlicher als die Nutzung ist allerdings die Produktion des Düngers. Diese ist sehr energieintensiv und erzeugt damit auch größere Mengen CO2. Das gilt im Übrigen auch für den oft vermeintlich als natürlichere Variante geltenden Torf: Moore speichern in ihrer natürlichen Form große Mengen an CO2, die durch den Abbau von Torf wieder in die Umwelt gelangen.

Wer unbedingt auf stickstoffhaltigen Dünger setzen will und keine Alternativen wie Gülle oder Kompost nutzen kann, sollte auf Harnstoff, Ammoniumsulfat oder Ammoniumnitrat zugreifen, die langsamer freigesetzt und so durch die Pflanzen besser aufgenommen werden können.

Weitere Maßnahmen zum Klimaschutz im Garten

  • Laub- und Reisighaufen bieten einen wertvollen Rückzugsort für Igel und andere nützliche Gartenbewohner.
  • Eine kleine Blumenwiese anstelle des perfekt gepflegten Rasens liefert eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Durch die Vielzahl an Insekten werden auch Vögel angelockt.
  • Der Verzicht auf eine allzu intensive Beleuchtung in der Nacht verhindert, dass Tiere in ihrer natürlichen Nachtruhe beeinflusst werden. Die generelle Luftverschmutzung in Industriestaaten lässt sich auch hier wirkungsvoll reduzieren.
  • Der Betrieb kleiner Solaranlagen liefert ausreichend Strom für das Gartenhaus oder die Beleuchtung.
  • Gartenabfälle zu verbrennen ist ohnehin verboten, dennoch wird es immer wieder praktiziert, wenn Hobbygärtner nicht wissen, wohin das viele Herbstlaub denn entsorgt werden soll. Das Abflammen von Pflanzenmaterial setzt das darin gespeicherte CO2 in frei und es gelangt in die Atmosphäre.

Jeder Hobbygärtner kann einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Die meisten Maßnahmen kosten kaum Zeit und Geld und wirken sich langfristig positiv auf die Bodenqualität oder das Klima im Garten aus. Zudem erleichtern Akkugeräte den Aufwand für die Wartung und Pflege und sind oft sogar günstiger als die lärmenden Benzinmotoren. Dank kraftvoller Akkus besitzen einige Modelle damit durchaus auch die Power, um ganz emissionsfrei mit den Benzinern mithalten zu können.