Kalken, Sanden und Düngen für einen perfekten Rasen

Der perfekte Rasen ist der Traum vieler Hobbygärtner. Doch bei einer Monokultur ist es keineswegs selbstverständlich, dass die Pflanzen dauerhaft kräftig und gesund wachsen. Vielmehr bedarf es der regelmäßigen Rasenpflege, um die Bodenqualität und das satte Grün dauerhaft zu erhalten.

Das Kalken des Rasens stabilisiert den pH-Wert

Kalk erhöht den pH-Wert des Bodens und nimmt beispielsweise Moos, das einen sauren Boden benötigt, die Lebensgrundlage. Umgekehrt sprießen ab einem Wert von 7 Klee, Löwenzahn und andere Pflanzen, die man nur ungern im Rasen sehen möchte.

Wie hoch ist der Kalk-Bedarf des Rasens?

Für einen sattgrünen Rasen gilt ein pH-Wert zwischen 5,5 und 7 als erstrebenswert. Ist der Boden zu sauer und der Wert fällt unter einen Wert von 5,5 bei sandigen Böden bzw. 6,5 auf lehmigen Böden, beginnt schnell das Moos zu wuchern. 

Der pH-Wert lässt sich mit einem handelsüblichen pH-Wert-Test aus dem Baumarkt oder einem Gartencenter schnell ermitteln. Eine umfangreiche und kostspielige Bodenanalyse ist nur selten notwendig.

Als Richtwerte gelten für die optimale Menge an Kalk etwa 200 g auf sandigen Böden, 150 g auf sauren Böden oder 400 g auf lehmigen Böden in einem Turnus von ca. 2-3 Jahren. Ist der pH-Wert nicht nachweislich zu niedrig, orientiert man sich am besten an den Herstellerangaben. Blindlings zu Kalken empfiehlt sich hingegen eher nicht.

Der richtige Zeitpunkt zum Kalken

Grundsätzlich kann man den Rasen zu jeder Jahreszeit kalken. Besonders aufnahmefähig ist der Boden jedoch im Frühjahr direkt nach dem Vertikutieren oder Aerifizieren sowie im Herbst, wenn der Rasen zur Vorbereitung auf die Winterpause nochmals gelüftet wird. In beiden Fällen sorgt die vorherige Bodenbearbeitung dafür, dass Kalk sehr viel besser in den Boden eindringen kann.

Vorteilhaft ist dabei, wenn der Rasen vor dem Kalken auf eine Länge von ca. 3-4 cm gemäht wurde und das Wetter trocken und windstill ist. Allerdings schadet es nicht, wenn die Wettervorhersage für die nächsten Tage Regen ankündigt, der den Kalk schnell in den Boden eindringen lässt.
Nach dem Kalken sollte man mit dem Düngen ca. 3-4 Wochen warten, da sich die beiden Präparate in ihrer Wirkung aufheben.

Welcher Kalk eignet sich am besten?

Brannt- oder Löschkalk, der im Fachhandel oft als Gartenkalk erhältlich ist, tötet zwar Schneckeneier ab, allerdings auch viele organische Lebewesen, die wichtig für die Bodenstruktur sind. Besser geeignet für den Rasen ist kohlensaurer Kalk mit der Formel CaCO3. Gekörnte Produkte stauben dabei weniger als Pulver und wehen auch nicht direkt bei der kleinsten Windböe davon.

Was bringt das Sanden des Rasens?

Sand dient langfristig der Verbesserung der Bodenstruktur. Als Vorteile lassen sich dabei konkret folgende benennen:

  • verdichterer Rasen wird aufgelockert
  • schwerer Boden wird durchlässiger
  • Sand schafft eine Drainage und wirkt Staunässe entgegen
  • die Belüftung des Rasens verbessert sich
  • Sand gleicht kleine Unebenheiten aus

Rasen richtig sanden

Ein geeigneter Zeitpunkt zum Sanden ist das Frühjahr. Hier trägt man eine ca. 2-3 cm dicke Schicht Sand auf, die dann mit der Rückseite des Rasenrechens oder einem Besen eingeebnet wird. Die groben Sandkörner gelangen langsam in den Boden und lockern diesen auf. Nach rund 3-4 Jahren reduziert sich das Wachstum von Moos und das kräftige Wachstum der Rasenpflanzen nimmt zu.

Besonders ideal, um den Rasen zu Sanden, ist zudem die Zeit nach dem Aerifizieren, wenn der Boden perforiert ist. Die 10-15 cm tiefen Löcher lassen sich direkt mit Sand befüllen, der dann nicht erst von der Oberfläche in den Boden eindringen braucht, sondern direkt in der Tiefe zu einer Verbesserung der Bodenqualität beitragen kann.

Vor dem Sanden sollte man den Rasen auf etwa 2-3 cm mähen und im Optimalfall 3-5 Millimeter tief vertikutieren oder sogar Aerfizieren, das den Effekt weiter intensiviert.

Welcher Sand eignet sich für den Rasen?

Nicht jeder Sand eignet sich, um auf dem Rasen die gewünschte Wirkung zu erzielen. Im Optimalfall ist die Körnung mit 0-2 Millimetern sehr fein und von rundkörniger Qualität. Daneben bietet sich vor allem gewaschener und kalkarmer Quarzsand an. Auch Spielsand eignet sich durch die kleine Körnung besonders gut. Ebenfalls eine Alternative zu Quarzsand ist gewaschener Grubensand für den Kinderspielplatz.

Eine Premiumversion des Sandens ist eine Mischung aus Quarzsand, organischen Stoffen wie Torf, gesiebter Kompost oder feiner Lauberde und Dünger. So lässt sich direkt auch das Wachstum der Gräser unterstützen.

Rasen düngen sorgt für kräftiges Wachstum

Rasen benötigt dauerhaft ausreichend Nährstoffe, damit die Pflanzen kräftig und gesund wachsen können. Der Boden kann diese nicht immer vollständig zur Verfügung stellen: Vor allem, wenn der Rasenschnitt abgesammelt wird, fehlt es schnell an organischem Material, das von Bodelebewesen zu Nährstoffen zersetzt werden kann. Will man nicht auf das Mulchen umsteigen, hilft nur die künstliche Düngung.

Welche Rasendünger sind geeignet?

Sowohl Flüssigdünger als auch Granulat eignen sich für den Rasen, unterscheiden sich allerdings in der Art des Ausbringens. Daneben gibt es spezielle Präparate mit einer Langzeitwirkung, durch die der Rasen nur noch 1-2 Mal je Saison gedüngt werden braucht.

Mineralische Dünger haben den Vorteil, dass sie den Pflanzen Nährstoffe sofort zur Verfügung stellen und so auch einen akuten Mangel schnell beseitigen. Allerdings besteht bei diesen Präparaten die Gefahr des Überdüngens – der Rasen verbrennt und die Zusammensetzung des Bodens ändert sich nachhaltig.

Organische Dünger hingegen setzen sich aus natürlichen Komponenten zusammen, die zunächst als Nahrung für die Lebewesen im Boden dienen. Erst wenn sie zersetzt sind, entfalten sie ihre Wirkung. Positiv wirkt sich hier allerdings aus, dass sie langfristig die Bodenqualität verbessern und man den Boden kaum überdüngen kann. Auch bestehen keinerlei Einschränkungen in der Nutzung der Rasenfläche für Kinder und Haustiere, wie es nach dem Düngen mit mineralischen Düngern teilweise der Fall ist.

Der richtige Zeitpunkt zu düngen

Wie oft der Rasen im Verlauf einer Saison gedüngt wird, hängt natürlich auch vom Produkt ab. Langzeitdünger wirken in der Regel ca. für sechs Wochen, doch gibt es inzwischen auch Dünger, die man nur ein einziges Mal je Saison auszubringen braucht.

Ein guter Zeitpunkt, um den Rasen nach dem Winter mit Nährstoffen zu versorgen, ist das Frühjahr entweder kurz oder nach dem Vertikutieren. Hier fördert ein stickstoffhaltiger Dünger das Wachstum der Pflanzen.

Wer seinen Rasen im Frühjahr zusätzlich kalkt, sollte zwischen dem Kalken und dem Düngen eine ca. 3-4-wöchige Pause einplanen, damit sich die Wirkung nicht gegenseitig aufhebt.

Idealerweise düngt man den Rasen im Herbst noch einmal mit einem kaliumhaltigen Dünger, der die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen vor Frost und Schimmelbefall steigert.

Zu große Hitze eignet sich nicht zum Düngen. Besser ist ein trockener, leicht bedeckter Tag. Nach dem Düngen muss der Rasen gewässert werden, damit sich das Granulat auflöst.

Verteilen von Kalk, Sand und Dünger

Natürlich ist es einfach, Kalk, Sand und auch Dünger auf kleinen Flächen mit der Hand zu verteilen. Gerade bei Dünger ergibt sich allerdings schnell das Problem, dass die Verteilung ungleichmäßig erfolgt und einige Stellen durch das Überdüngen verbrennen. Einfacher und vor allem gleichmäßiger ist der Einsatz eines Handstreugerätes.

Für größere Flächen bietet sich entweder ein Streuwagen an, der für eine gleichmäßige und effiziente Verteilung sorgt. Alternativ gibt es neben diesen mechanischen Geräten, die mit Muskelkraft angeschoben werden, praktisches Zubehör für den Rasentraktor (z. B. von Cub Cadet), der das Ausstreuen auch auf großen Flächen wie Sportplätzen oder in Parkanlagen schnell und zuverlässig gewährleistet.