Unfälle bei der Gartenarbeit vermeiden

Die Gartenarbeit dient eigentlich unter anderem dazu, um sich an der frischen Luft zu bewegen und damit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit zu leisten. Das funktioniert allerdings nur so lange, bis sich durch Fahrlässigkeit oder eine Unachtsamkeit ein Unfall im Garten ereignet. Das geschieht häufiger als gedacht. Laut Statistiken lässt sich jeder fünfte Haushaltsunfall auf den Garten zurückführen. Ein Großteil der teilweise schweren Verletzungen lässt sich durch Augenmaß und Achtsamkeit allerdings vermeiden.

Leiterarbeiten bergen ein hohes Sicherheitsrisiko


Der regelmäßige Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern ist ein fester Bestandteil jedes Gartens. Damit einher geht eines der größten Risiken, da hier oft eine Leiter zum Einsatz kommt. Der Boden im Garten bietet hier allerdings nur selten optimale Standsicherheit, ist er doch häufig weich und uneben. Hinzu kommt immer wieder ein zu steiler Winkel, in dem die Leiter platziert wird, oder auch eine wackelige Anlagefläche des oberen Leiterteils. 

Um das Unfallrisiko hier zu reduzieren, gilt es, gleich mehrere Tipps zu beachten:

  • Leitern nie in einem zu steilen Winkel anstellen.
  • Auf einen festen und ebenen Untergrund achten.
  • Auch das obere Ende der Leiter sollte fest und ohne zu wackeln aufliegen.
  • Leiter gegebenenfalls durch Abspannungen vor dem Umkippen sichern. 
  • Eine zweite Person involvieren, die die Leiter festhält.
  • Auf der Leiter ausladende Tätigkeiten vermeiden, sondern die Leiter gegebenenfalls noch einmal mehr umstellen.
  • Eventuell eine Schutzausrüstung nutzen, die bei Arbeiten in mehr als 2 m Höhe vor dem Absturz sichert.
  • Bei einigen Arbeiten bieten sich Alternativen wie Obstpflücker oder Astsägen mit einem Teleskopstiel an, die ein sicheres Arbeiten vom Boden aus ermöglichen, sodass der Einsatz einer Leiter gar nicht erst notwendig ist.

Baumfällarbeiten erfordern besondere Schutzmaßnahmen


Der Rückschnitt starker Äste in der Höhe oder auch das Fällen ganzer Bäume ist nicht nur aufgrund des Einsatzes einer Kettensäge besonders gefährlich. Schon kleinste Unachtsamkeiten können dazu führen, dass dritte Personen von Astteilen am Kopf getroffen werden oder durch die falsche Berechnung der Fällrichtung Menschen oder Gegenstände verletzt werden.

Wer sich hier nicht sicher ist oder nicht über die ausreichende Erfahrung verfügt, der zieht bei anspruchsvollen Arbeiten am besten einen Fachmann heran. Der kostet zwar etwas Geld, dass das eigene Leib und Leben jedoch in jedem Falle wert sein sollte.

Unfälle mit motorisierten Gartengeräten


Neben Leitern bilden vor allem motorisierte Gartengeräte einen potenziellen Gefahrenherd. Rasenmäher, Heckenscheren und Kettensägen führen immer wieder zu ernsthaften Schnittverletzungen. Betroffen sind dabei sowohl die NutzerInnen selbst als auch Kinder, die immer wieder von Erwachsenen übersehen werden. Das gilt vor allem im Umgang mit großen Gerätschaften wie einem Rasentraktor oder Aufsitzmäher, bei denen es oft an der nötigen Rundumsicht des Fahrers mangelt. 

Aber auch der Griff in die Messer aufgrund eines fehlenden Messerschutzes oder das Abrutschen mit der Kettensäge führt immer wieder zu ernsthaften Schnittwunden. Der unachtsame Umgang mit einer Bodenfräse kann sogar zu noch schwerwiegenderen Verletzungen führen. Um das Risiko hier zu senken, lassen sich einige einfache Vorkehrungen treffen:

  • Scharfe oder spitze Gartengeräte nicht unbeaufsichtigt liegen lassen.
  • Für den Transport stets einen Schutz der Messer nutzen.
  • Bei Arbeiten mit Motorgeräten stets auf eine angemessene Schutzausrüstung wie Schnittschutzhosen, Helm oder Schutzbrille sorgen.
  • Geräte regelmäßig warten, da z. B. stumpfe Messer ein höheres Sicherheitsrisiko darstellen. 
  • Bei blockierten Geräten auf jeden Fall zuerst den Stecker ziehen, bevor die Problemsuche startet.
  • Elektrisch betriebene Geräte keinesfalls bei Nässe nutzen.
  • Schäden an Schneidwerken oder Kabeln umgehend vor der nächsten Inbetriebnahme beheben.
  • Während des Betriebs von motorisierten Gartengeräten oder einem laufenden Mähroboter sollten keine Kinder zugegen sein.
  • Stolperfallen aus dem Weg räumen und vermeiden.
  • Rasenmähen in Hanglagen immer parallel zur Steigung, damit ein Überrollen bei einem Sturz ausgeschlossen bleibt.

Chemikalien sicher verwahren


Vor allem für Kinder stellen Chemikalien immer wieder eine ernstzunehmende Gefahrenquelle dar. Grundsätzlich sollte der Einsatz von giftigen Substanzen im Garten ohnehin auf ein Minimum reduziert werden. Ist der Einsatz dennoch mal notwendig, sollten die Stoffe stets sicher und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Daneben gilt natürlich im Umgang auch hier der Einsatz einer geeigneten Schutzausrüstung wie z. B. von Handschuhen als Pflicht.

Gartengeräte sorgfältig verstauen


Ordnung ist das halbe Leben – das gilt auch für die Aufbewahrung der Gartengeräte. Das verhindert, dass Klingen offen herum liegen oder es gefährliche Stolperfallen gibt. Hat jedes Gerät seinen Platz, findet man es am Ende nicht nur leichter wieder, sondern es bleiben auch unnötige Unfälle wie der Tritt auf am Boden liegende langstielige Geräte aus, die dann Beulen oder sogar Platzwunden verursachen, wenn das andere Ende mit voller Wucht am eigenen Kopf landet.

Fazit


Schon mit einem geringen Aufwand lässt sich die Vielzahl der Gefahrenquellen im eigenen Garten reduzieren. Neben der Achtsamkeit in Bezug auf eine Leiter, das Tragen einer geeigneten Schutzausrüstung und Vorsicht im Umgang mit motorisierten Geräten empfiehlt sich auch ein Schutz gegen Tetanus und die generelle Vorsicht vor Bienen- und Wespennestern. Daneben eignet sich zur Steigerung der Sicherheit auch der Einsatz von akkubetriebenen Gartengeräten. Die neueste Generation dieser Geräte ist nicht nur absolut leistungsstark, sondern zudem auch sehr wartungsarm. Damit ist für einen langen Zeitraum eine hohe Arbeitssicherheit bei gleichzeitig geringem Aufwand gegeben.