Optimierung des Gartenbodens für die Nutzung

Oft sieht sich der Gärtner einem allzu durchlässigen Sandboden oder einem zu Staunässe neigenden Lehmboden gegenüber, die ganz besondere Herausforderungen mit sich bringen. Nur selten ist der Gartenboden von sich aus ideal und bietet optimale Wachstumsbedingungen für die Pflanzen. Dabei besteht durchaus die Möglichkeit, den Boden durch das gezielte Untermischen von Zusatzstoffen dauerhaft aufzupäppeln.

Wodurch zeichnet sich ein guter Gartenboden aus?


Der optimale Gartenboden zeichnet sich durch eine gute Belüftung und Wasserdurchlässigkeit, gleichzeitig aber auch der Fähigkeit zur Wasser- und Nährstoffspeicherung aus. Diese Eigenschaften bringen allerdings nur wenige Böden in einem optimalen Verhältnis mit sich.

Natürlich führt eine nachträgliche und künstliche Optimierung des Bodens nicht zu einem Idealzustand, sodass sich Pflanzen noch immer nicht zwingend wohlfühlen müssen. Dennoch erweitert sich das Spektrum der Artenvielfalt gegebenenfalls erheblich.

Die Bodenbeschaffenheit bestimmen


Um zu ermitteln, wie es um den eigenen Boden bestellt ist und woran es mangelt, empfiehlt sich im Abstand von 2-3 Jahren eine Bodenanalyse. Stellt sich dabei z. B. heraus, dass der pH-Wert zu niedrig, d. h. unter 5 bei Sandböden und unter 6 bei Lehmböden, ist, empfiehlt sich die Gabe von Kalk. Hier eignet sich Calciumcarbonat besonders gut für sandige Böden, Branntkalk hingegen für schwere Lehm- und Tonböden. Umgekehrt lässt sich einem zu hohen pH-Wert durch Rindenhumus begegnen.

Neben dem pH-Wert stellt sich die Frage, inwiefern der Boden verdichtet ist. Einen schweren Lehmboden erkennt man z. B. daran, dass sich bei Regen schnell stehende Pfützen bilden. Auch das Formen von etwas feuchter Erde zu einer Kugel eignet sich als Methode. Bildet sich hier beim Reiben an der Kugel eine glänzende Oberfläche, handelt es sich um einen Tonboden. Bleibt die Erde nicht an den Fingern kleben, herrscht ein Lehmboden vor. Bei einem Sandboden lässt sich im Extremfall gar nicht erst eine Kugel formen.

Sandige Böden verbessern


Sand kann nur wenig Wasser aufnehmen, wodurch auch Nährstoffe recht schnell ausschwemmen. Dafür ist die Belüftung sehr gut. Bei sandigen Böden steigert Kompost den Nährstoffgehalt im Boden. Es empfiehlt sich hier aber auch, gemeinsam mit dem Kompost Tonmehl wie beispielsweise Bentonit unterzumischen. Das verbessert die Fähigkeit zur Wasserspeicherung und von Nährstoffen.

Lehmhaltige Böden optimieren


Lehmboden im eigenen Garten ist eigentlich ein Segen, denn er speichert Nährstoffe und Wasser gut, sodass sich der Aufwand für das Düngen und Gießen gering hält. Bei einem hohen Tonanteil kann die Verdichtung allerdings dazu führen, dass die fehlende Belüftung zu Staunässe führt und die Wurzeln faulen. Grober Sand kann hier helfen, um Hohlräume zu schaffen, die den Wasserabfluss verbessern. Reicht die Verdichtung allzu tief in den Boden hinein, ist eventuell eine Drainage vonnöten. Das Verlegen ist allerdings mit jeder Menge Arbeit verbunden und lohnt sich nur selten.

Kompost ist eine Allzweckwaffe, die jedem Boden guttut. Das gilt auch für lehmhaltige Böden, die sich mithilfe von Kompost auflockern lassen. 
Eine dritte Methode, um lehmhaltige Böden zu lockern, ist das tiefgreifende Umgraben am Ende der Gartensaison. So dringt Wasser tief in die Erde ein und friert im Winter. Das Ausdehnen der Moleküle führt dabei dazu, dass Lehmbrocken förmlich auseinandergesprengt werden. Im Frühjahr dient dann das Einbringen von Kompost der zusätzlichen Nährstoffzufuhr.
 

Kompost im Nutzbeet


Auch im Nutzbeet eignet sich Humus zur Verbesserung der Bodenqualität. Gleichzeitig düngt der Kompost den Boden – ideal für starkzehrende Gemüsepflanzen. Als Richtwert sind hier 3-4 Liter Kompost je m² ideal, bei Schwachzehrern reicht rund die Hälfte aus. Ideal ist bei Starkzehrern zusätzlich das Unterheben von 50-100 g Hornmehl oder -spänen je m², die für eine zusätzliche Stickstoffzufuhr in den Boden sorgen.

Auflockerung des Bodens


Hacke, Sauzahn oder Grabegabel sind ideale Helfer, um den Boden im Frühjahr aufzulockern. Tiefgreifende Arbeiten lassen sich hingegen einfacher mit einer Bodenfräse erledigen, die den Boden intensiv umwälzt und in einem zweiten Arbeitsschritt fein zerkrümelt. Damit erspart man sich die sehr kraftintensive Arbeit des Umgrabens mit einem Spaten.

Den Boden vor Erosion schützen


In der freien Natur gibt es kaum einen Fleck Erde, der nicht bewachsen ist. Dieser natürliche Zustand tut auch dem Garten gut. Immergrüne Bodendecker oder Gründüngung wie z. B. Erbsen oder Lupinen schützen vor witterungsbedingter Erosion. Zudem sterben die Grünpflanzen im Winter ab und können ganz einfach in den Boden eingearbeitet werden, wo sie den Stickstoffanteil erhöhen.

Eine weitere Möglichkeit, um den Boden zu schützen, ist das Bedecken der Oberfläche mit einer Mulchschicht. Diese schützt den Boden vor dem frühzeitigen Austrocknen und verhindert das Wachstum von Unkraut. Gleichzeitig dient das organische Material Regenwürmern und anderen Kleinlebewesen im Boden als Nahrungsquelle.

Das Mulchen empfiehlt sich im Übrigen nicht nur für die Beete, sondern auch auf dem Rasen. Hier ist lediglich darauf zu achten, dass die Halme nicht zu lang sind und die Mulchschicht nicht zu dick ist, um die Ausbreitung von Krankheiten zu vermeiden. Je feiner der Rasenschnitt auf dem Boden landet, desto schneller kann er sich zersetzen.

Bodenqualität erhalten durch Fruchtwechsel und Mischkultur


Im Nutzbeet laugen starkzehrende Pflanzen den Nährstoffgehalt des Bodens aus. Gleichzeitig benötigt nicht jede Pflanze die gleiche Zusammensetzung unterschiedlicher Nährstoffe. Damit sich der Boden eigenständig regenerieren kann und auch auf Dauer die nötigen Nährstoffe bietet, gilt es, Monokulturen zu vermeiden und auf einen regelmäßigen Fruchtwechsel zu achten. Hierzu gibt es eine Vielzahl verschiedener Anbaupläne für Gemüse, um hier geeignete Kombinationen zu ermitteln.