Pflegeleichte Heckenpflanzen

Hecken bilden eine natürliche Begrenzung, schützen vor neugierigen Blicken von Nachbarn und Passanten und bieten Vögeln und anderen Gartenbewohnern einen Lebensraum. Doch so schön sie auch aussehen – mit Hecken geht jede Menge Arbeit einher, schließlich müssen sie geschnitten, bewässert und regelmäßig gedüngt werden. Um den Zeitaufwand für die Pflege zu begrenzen, gibt es einige Heckenvarianten, die nur wenig Zuwendung benötigen.

Kriterien für die Wahl der Heckenpflanzen 

Bis die Hecke wirklich blickdicht ist, können einige Jahre vergehen. Doch dann stellt sie einen langlebigen Sichtschutz dar, der im Gegensatz zu Zäunen und Mauern zudem natürlich wirkt. Um eine für den Garten geeignete Hecke zu finden, sollte man zunächst natürlich die Standortbedingungen und Bodenbeschaffenheit genauer unter die Lupe nehmen. Schließlich ist die Hecke später umso pflegeleichter, je mehr die Standortbedingungen für die Pflanzen ideal sind. Darüber hinaus stellen sich weitere Fragen wie:

  • Soll die Hecke schnell wachsen, benötigt dafür aber eventuell zwei Schnitte pro Jahr?
  • Soll die Hecke immergrün, d. h. auch im Winter blickdicht sein?
  • Ist der Standort sonnig, schattig oder halbschattig?

Der Standort weist im Idealfall über die komplette Länge die gleichen Bedingungen auf. So ist garantiert, dass die Hecke gleichmäßig und gesund wächst.

Heckenpflanzen für sonnige Standorte


Scheinzypressen lieben sonnige Standorte, stellen daneben aber keine Ansprüche an den Boden. Die Pflanze wächst jährlich ca. 20-30 cm und kann am Ende auf 25 m anwachsen – die bei hiesigen Temperaturen allerdings längst nicht erreicht werden. Die Zweige duften nach Nadelholz, wobei es verschiedene Arten gibt, die in jedem Garten einen tollen Hingucker darstellen.

Die Thuja gedeiht am besten in der Sonne oder dem Halbschatten auf sandig-lehmigen, sehr nährstoffreichen Böden. Die Pflanze ist aufgrund ihrer guten Schnittverträglichkeit, der Robustheit und des niedrigen Anschaffungspreises wohl eine der beliebtesten pflegeleichten Heckenpflanzen.

Wer es farbenfroh mag, findet im Feuerdorn eine pflegeleichte Pflanze, die im Mai weiße Blüten bildet, die sich im Herbst zu leuchtend orangefarbenen Beeren verwandeln. Auch überzeugt die Pflanze durch ihre gute Schnittverträglichkeit und das schnelle Wachstum

Heckenpflanzen für den (Halb-)Schatten


Der Ilex – die Stechpalme – wächst am Besten im Halbschatten auf einem humusreichen Boden. Im Sommer zieren rote Beeren die Hecke. Die Anschaffung der langsam wachsenden Pflanzen ist recht teuer, dafür reicht ein jährlicher Schnitt absolut aus.

Ideal für den Halbschatten ist der Kirschlorbeer. Die Pflanze breitet sich allerdings stark in der Breite aus und eignet sich daher eher für große Gärten. Dank des schnellen Wachstums von rund 40 cm im Jahr bietet das immergrüne Gewächs schon nach kurzer Zeit einen guten Sichtschutz.

Bislang kaum bekannt, wohl aber eine der schönsten Heckenpflanzen, ist die Japanische Lavendelheide. Das Laub ist immergrün, der Wuchs dicht und die glöckchenartigen Blumen optisch ein wahres Highlight. Dabei stellt die Pflanze kaum Ansprüche an den Boden, wächst langsam und benötigt außer einem gelegentlichen Rückschnitt nur etwas Wasser und Dünger.

Ebenfalls absolut anspruchslos ist die Eibe. Die immergrüne Pflanze wird bis zu 4 m hoch und fühlt sich in der Sonne und im Schatten gleichermaßen wohl. Sie verträgt extrem starke Rückschnitte gut und erweist sich mit einem Alter von bis zu 100 Jahren und mehr als außerordentlich langlebig.

Pflanzen für alle Standorte


Hainbuchen stellen kaum Ansprüche an den Standort, vertragen auch mal Staunässe und Trockenheit und eignen sich mit einer Höhe von bis zu 4 m ideal als Sichtschutz. Möglich sind bei der Hainbuche, die übrigens in Wahrheit ein Birkengewächs ist, bis zu zwei Rückschnitte im Jahr, wobei getrost auch mal ein Schnitt ausfallen kann.

Ligusterhecken sind aufgrund ihrer Robustheit besonders beliebt. Die Pflanze stellt kaum Ansprüche an Standort und Boden, lässt sich über Steckholz ganz einfach vermehren und verträgt auch radikale Rückschnitte sehr gut. Aufgrund des schnellen Wuchses sind jedoch zwei Rückschnitte im Jahr nötig, um die Pflanze in Form zu halten.

Essbare Hecken


Warum nicht den Sichtschutz mit einem weiteren Nutzen verbinden? Schlehen, Kornelkirschen oder auch der Weißdorn sind äußerst pflegeleicht, stellen kaum Ansprüche an den Boden und bilden essbare Früchte heraus. Auch Beerensträucher wie Stachelbeeren, Brombeeren, Himbeeren oder Johannisbeeren können als Hecken dienen. Gerade bei Brombeeren ist allerdings der starke Wuchs zu bedenken. Einzelne Triebe wachsen jährlich teilweise mehrere Meter, sodass konsequente Rückschnitte notwendig sind.

Das Anlegen einer pflegeleichten Hecke


Als idealer Zeitpunkt, um Heckenpflanzen in die Erde zu bringen, gilt der Frühherbst. So hat die Pflanze vor dem Winter noch ausreichend Zeit, um Wurzeln zu schlagen und kann im Frühjahr direkt kräftig austreiben.
 
Vor dem Einpflanzen heißt es, das Erdreich tiefgründig aufzulockern und von Wurzeln und Steinen zu befreien. Gegebenenfalls bietet es sich an, der Erde etwas Humus, Hornspäne oder Mutterboden unterzumischen, wenn die Qualität schlecht ist.

Damit die Hecke später auch eine Linie bildet, hilft es, Schnüre zu spannen, die gerade Strecken für die Bepflanzung vorgeben. An diesen setzt man die Heckenpflanzen nun im angegebenen Abstand in die Erde und gießt sie kräftig an.

In den meisten Fällen (Ausnahmen sind immergrüne Heckenpflanzen wie Eiben oder Kirschlorbeer) empfiehlt sich ein Pflanzschnitt im späten Winter. Hierbei kürzt man alle nicht verzweigten Triebe um die Hälfte ein. Das fördert das dichte Austreiben im Frühjahr und der Sichtschutz wird schnell sehr blickdicht.

Die Pflege der Hecke

Im ersten Jahr sind die Wurzeln noch nicht tief genug, um auch Wasserdefizite auszuhalten. In Trockenperioden ist hier das regelmäßige Gießen nötig. Das zusätzliche Düngen ist bei den meisten Gehölzen nicht notwendig, da die tiefen Wurzeln ausreichend Nährstoffe aus dem Boden ziehen. Optimieren lässt sich die Versorgung jedoch, wenn das herabfallende Laub nicht-immergrüner Hecken einfach liegenbleibt und über den Winter verrottet.

Bei den meisten pflegeleichten Hecken reicht ein Formschnitt im Herbst (nach dem Ende der Vogelbrutsaison) vollkommen aus.
Da man eine Hecke von beiden Seiten pflegen und schneiden muss, sollte sie natürlich von beiden Seiten aus zugänglich sein. Dient sie als Trennung zum Nachbargrundstück kann sich der Nachbar dann um die andere Seite kümmern.

Da bei höheren Hecken oft eine Trittleiter beim Heckenschnitt zum Einsatz kommt, empfiehlt es sich, entlang der Hecke für einen ebenen und standsicheren Untergrund zu sorgen.

Gartengeräte für den Heckenschnitt

Als Gartengeräte für den Heckenschnitt eignen sich bei sehr kleinen Hecken durchaus mechanische Heckenscheren. Diese haben den Vorteil, dass sie sehr umweltfreundlich und leise sind, sodass man sie auch an Sonn- und Feiertagen aus dem Geräteschuppen holen kann. Die Klingen schneiden die Zweige sehr sauer und pflanzenschonend ab, die Anschaffung der Geräte ist günstig.

Bei einer hohen oder langen Hecke gerät die mechanische Variante allerdings schnell an ihre Grenzen. Ebenfalls günstig und umweltfreundlich arbeiten Elektro-Heckenscheren. Hier mag vielleicht das Kabel stören, doch bieten die Geräte einen hohen Bedienkomfort, wobei das geringe Gewicht für ein gutes Handling sorgt.

Wesentlich flexibler gestaltet sich die Arbeit mit einer Akku-Heckenschere. Sie kommt ohne Kabel aus, ist nur geringfügig schwerer als die Elektroschere und arbeitet gleichermaßen leise. Durch moderne Akkus ist bereits mit einem einzigen Wechselakku ein pausenloser Betrieb möglich.

Für sehr große Hecken und vor allem im professionellen Bereich empfehlen sich Benzin-Heckenscheren aufgrund ihrer Leistungsstärke. Sie schneiden problemlos auch dickere Zweige durch und überzeugen durch ein Höchstmaß an Effizienz. Durch das vergleichsweise hohe Gewicht, die Lautstärkeentwicklung und die Anschaffungskosten finden sich benzinbetriebene Geräte allerdings kaum in der Grundausstattung der meisten Hobbygärtner.