Wohin mit dem Rasenschnitt?

Je nach Größe des Gartens fällt während der Gartensaison eine nicht unerhebliche Menge Rasenschnitt an. Um diesen fachgerecht zu verwerten bzw. zu entsorgen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die teilweise sogar sehr nützlich sind und die Gartenarbeit an anderer Stelle erleichtern.

Rasenschnitt als Rasenmulch nutzen

Naheliegend und gleichzeitig sinnvoll ist es, den Rasenschnitt gar nicht erst zu beseitigen, sondern nach dem Mähen einfach auf dem Rasen zu belassen. Hier zersetzen sich die Halme und wirken als wertvoller Dünger, der den Boden auf ganz natürliche Weise mit Nährstoffen versorgt. Der Rasenmulch verbessert die Bodenqualität, erhöht die Anzahl der Bodenlebewesen und stellt langfristig die Versorgung mit Nährstoffen sicher. Zudem beschattet der Mulch die Oberfläche und schützt den Boden so vor einem schnellen Austrocknen.

Damit das funktioniert, muss der Rasen allerdings regelmäßig in kurzen Abständen gemäht werden. Die Halme dürfen maximal 2 cm lang sein, damit die Mulchschicht keine geschlossene Decke bildet, die eine ausreichende Belüftung der Pflanzen verhindert.
Besonders geeignet sind für das Mulchmähen gleich mehrere Rasenmäherarten:

  • (Hand-)Spindelmäher, die Halme mit ihren Messern besonders akkurat und pflanzenschonend schneiden
  • Mähroboter, die regelmäßig ihre Runden drehen und nur kurze Spitzen schneiden
  • Mulchmäher, in denen der Rasenschnitt fein gehäckselt wird 
  • Rasentraktoren oder Aufsitzmäher mit optionalem Mulchkit

Rasenschnitt kompostieren

Wenn man den Rasenschnitt auf dem Komposthaufen entsorgen möchte, bedarf es einiger Vorarbeit, damit die feuchten Grashalme keine stinkende und faulende Masse bilden.

Zum einen empfiehlt es sich, den Rasenschnitt zu trocknen, bevor man ihn auf den Kompost gibt. Dazu lässt man ihn entweder 1-2 Tage auf der Rasenfläche liegen und sammelt ihn anschließend mithilfe eines Rechens ein, oder das Schnittgut wird vor dem Kompostieren nochmals separat ausgebreitet.

Auf dem Komposthaufen selbst ist es empfehlenswert, keine zu dicke Schicht mit Schnittgut zu bilden, da diese schlecht durchlüftet ist. Sinnvoller ist es, den Rasen mit lockeren Materialien wie Laub oder Zweigen zu vermischen, die die Belüftung verbessern und damit zu einer schnelleren Verrottung beitragen.

Rasenschnitt zum Mulchen der Beete nutzen

Auch auf den Beeten dient Mulch als natürlicher Dünger. Gleichzeitig verhindert eine Mulchdecke das Austrocknen des Bodens und verringert das Sprießen von ungeliebten Unkräutern.

Im Prinzip gilt hier das Gleiche wie für die Rasenfläche: Die Halme sollten nicht zu lang sein, bevor sie auf das Beet gegeben werden, denn auch hier kann sich sonst Schimmel bilden. Besonders freuen sich Rhododendron und Nadelgehölze über Rasenmulch.

Vorsicht geboten ist bei Rasenschnitt, der mit Blütenständen durchzogen ist. Hier droht die Gefahr, an unerwünschten Stellen Rasen auszusäen.

Rasenschnitt für Kleintiere trocknen

Eine alternative Verwendung für Rasenschnitt stellt auch die Nutzung als Tierfutter dar. Dazu trocknet man den Rasenschnitt sorgfältig zu Heu und kann dieses dann an Kleintiere verfüttern. Wer keine eigenen Haustiere sein Eigen nennen kann, findet sicherlich in der Nachbarschaft dauerhafte AbnehmerInnen, die dankbar über die Zufütterung sind.

Soll der Rasenschnitt als Futter dienen, sind lange Halme ideal. Als Einstreu hingegen eignen sich eher kurze und feine Halme.

Rasenschnitt über den Biomüll entsorgen

Bietet sich keine der Optionen als Lösung an, lässt sich der Rasenschnitt immer noch über die Biotonne entsorgen. Das führt bei sehr großen Flächen unter Umständen allerdings zu Kapazitätsproblemen. Bei 100 m² Rasen fallen pro Rasenschnitt etwa 30-40 Liter Rasenschnitt an. Das bedeutet, dass in eine kleine 60l-Tonne bei einer 14-tägigen Abfuhr etwa zwei Ladungen Rasenschnitt Platz finden – aber auch nur, wenn ansonsten nichts in der Tonne landet. Damit ist die Kapazitätsgrenze schnell erreicht.

Eine Alternative sind auch spezielle Einrichtungen einiger Kommunen, in denen Grasschnitt kostenlos abgegeben werden kann. Große Mengen werden auf Nachfrage eventuell auch von speziellen Firmen abgeholt. Eine Entsorgung in der freien Natur ist hingegen nicht zulässig, da Rasen rein rechtlich als Abfall gilt. Wer dabei erwischt wird, zahlt unter Umständen hohe Bußgelder.

Die einfachste Lösung zur Entsorgung von Rasenschnitt ist sicherlich das Mulchen. Hier entfällt das Einsammeln und Entsorgen des Schnittgutes und der Zeitaufwand für das zusätzliche Düngen verringert sich, da der Mulch den Boden direkt mit wertvollen Nährstoffen versorgt. Etwas aufwendiger, aber ebenso sinnvoll ist das Mulchen der Beete. Die Nährstoffe gelangen hier ohne den Umweg des Kompostierens in die Erde. 

Für beide Varianten gibt es gleich unterschiedliche Rasenmäherlösungen für den kleinen Zierrasen bis hin zur Parkanlage. So ist nicht nur ein effizientes Arbeiten möglich, sondern es lassen sich stets auch perfekte Schnittergebnisse erzielen.