So gedeiht ein Englischer Rasen

Ein makelloser Englischer Rasen ist wohl der Traum vieler Gartenbesitzer. Die aufwendige Pflege schreckt jedoch häufig ab, um diesen auch zu verwirklichen. Mit etwas Fleiß, Ausdauer und den richtigen Rasensamen hält sich der Aufwand allerdings durchaus in Grenzen.

Was ist ein Englischer Rasen?

Der Begriff des Englischen Rasens stammt natürlich aus England. Hier hat sich in der Vergangenheit ein landschaftlich geprägtes, weitläufiges Gestaltungskonzept von Gärten und Parks als Gegenentwurf zum italienischen bzw. französischen Barockgarten entwickelt. Dieser erfreut sich auch in Deutschland großer Beliebtheit. Dabei darf ein perfekt gepflegter Rasen nicht fehlen, der stets so anmutet, als sei er mit der Nagelschere geschnitten worden. Im Prinzip handelt es sich also um einen absolut topgepflegten Zierrasen, der sich eher zum Anschauen als zur intensiven Nutzung eignet.

Die Rasensamen – entscheidend für das Gelingen des Englischen Rasens

Der Englische Rasen zeichnet sich durch eine intensivgrüne Farbe und einen besonders dichten Wuchs aus. Die Zusammensetzung der Rasensamen zielt deshalb auf die optischen Eigenschaften ab, wohingegen die Belastbarkeit eine untergeordnete Rolle spielt. Bei der Auswahl der Rasensaat spielt vor allem die Qualität eine herausragende Rolle, um später viel Freude am Rasen zu haben.

Die Rasenzusammensetzung eignet sich dabei für gewöhnlich eher für die Sonne und den Halbschatten, führt im Schatten allerdings eher zu Problemen. Für gewöhnlich besteht ein Großteil der Mischung aus Rotschwingel, der sich durch seine feinen Halme und den langsamen Wuchs auszeichnet. Um die Belastbarkeit geringfügig zu erhöhen, werden hier teilweise Mischungen mit einem meist 10-15 %igen Anteil an Straußgras oder Weidelgras beigemischt.

Die Pflege des Zierrasens

Zierrasen ist vergleichsweise pflegeintensiv. Damit der Rasen optisch perfekt anmutet, kommt man um eine sehr regelmäßige Rasenpflege nicht herum. Das beinhaltet im Wesentlichen 

  • das regelmäßige Bewässern
  • das Rasenmähen
  • die Versorgung mit Nährstoffen
  • das Vertikutieren
  • Unkraut entfernen

Bewässerung des Zierrasens

Der Englische Rasen ist auch hinsichtlich der Bewässerung sehr empfindlich, schließlich regnet es in seinem Herkunftsland vergleichsweise häufig. Die Pflanzen vertragen Trockenperioden nicht sehr gut, sodass eine regelmäßige Bewässerung wichtig ist, soll der Rasen im Sommer frei von braunen Stellen bleiben. Hier gilt: Das intensive Bewässern 1-2 Mal je Woche ist außer unmittelbar nach der Aussaat hilfreicher als das tägliche oberflächliche Sprengen. Am besten nutzt man dazu die sehr frühen Morgenstunden. In dieser Zeit verdunstet das Wasser nicht zu schnell und die Gefahr, dass die zarten Halme durch den Brennglaseffekt verbrennen, ist nicht gegeben. Wer das frühe Aufstehen scheut, ist mit einem automatischen Bewässerungssystem gut beraten.
Umgekehrt mag ein Zierrasen Staunässe nicht. Bei einem sehr lehmigen Boden, in dem das Wasser nur schlecht abläuft, bietet sich gegebenenfalls eine Drainage an.

Das Mähen von Zierrasen

Der Englische Rasen lebt von seinem akkuraten, sehr niedrigen Schnitt. Die Auswahl der Rasensaat ist speziell darauf ausgelegt, dass Schnitttiefen zwischen 2 und 4 cm möglich sind. Zu kurze Schnitte bergen allerdings die Gefahr, dass sich Unkraut schneller ausbreitet, sodass gemeinhin 4 cm als ideale Länge für den Englischen Rasen gelten. Es heißt also: Der Griff zum Rasenmäher ist ein, während der Wachstumsphase vielleicht auch zwei Mal in der Woche nötig.

Als Rasenmäher bieten sich dabei je nach Gartengröße drei Varianten an:

  • Spindelmäher
  • Mähroboter

Bei diesen Varianten bleibt das Schnittgut auf dem Rasen liegen und dient hier als natürlicher Dünger, der die Bodenqualität verbessert und den Boden vor dem allzu schnellen Austrocknen schützt. Die feine Mulchschicht auf dem Englischen Rasen stößt nicht bei allen auf Begeisterung. Wer den Rasenschnitt lieber mit einem Rechen entfernt, hat zusätzliche Arbeit – nicht zuletzt, da der Rasen dann auch häufiger gedüngt werden will. 

Spindelmäher – präzise und pflanzenschonende Schnitte

Spindelmäher arbeiten mit zwei gegenläufigen Messern, die sich bauartbedingt entweder berühren oder nicht. In jedem Fall schneiden sie die Halme wie mit einer Schere ab, d. h. die Schnitte sind sehr sauber und verheilen schnell, ohne dass sich braune Spitzen bilden. Spindelmäher kommen ohne Motor aus, sodass der Einsatz bei größeren Flächen schnell kraftaufwendig ist. Damit eignen sich die Geräte nur für kleine Rasenflächen, überzeugen hier aber durch ihre Umweltfreundlichkeit, den leisen Betrieb und geringe Anschaffungskosten. Auch die Aufbewahrung ist sehr platzsparend möglich.

Mähroboter übernehmen das Rasenmähen komplett

Mähroboter sorgen durch ihren unermüdlichen Einsatz fast ohne eigenes Zutun für den perfekten Look. Durch regelmäßige Mähzeiten schneiden die Helfer auch nur kurze Halmspitzen ab und mulchen den Boden damit. Dem Gartenbesitzer bleibt nach der einmaligen Installation nur das gelegentliche Reinigen des Mähroboters, ansonsten erledigt sich die Arbeit von allein. Je nach Modell lassen sich mit Rasenrobotern auch Flächen von mehreren Tausend m² regelmäßig pflegen. Cub Cadet hat hier einige Hochleistungsmodelle im Angebot.

Das regelmäßige Düngen von Zierrasen

Jeder Rasen benötigt als Monokultur zusätzlichen Dünger, zumal die Wurzeln nicht tief genug reichen, um ausreichend Nährstoffe aus dem Boden zu ziehen. Wer seinen Rasen mulcht, kann während der Gartensaison eventuell auf zusätzliche Düngemittel verzichten. Wichtig ist aber dennoch das Düngen nach der Aussaat sowie zu Beginn und am Ende der Saison. Hier empfiehlt sich zu Beginn ein stickstoffhaltiger Dünger, der den Wuchs fördert. Geht es Richtung Herbst, ist ein kaliumhaltiges Substrat eine gute Lösung, um die Pflanzen für den Winter zu stärken. Verzichtet man auf das Mulchen, bleibt oft nur das häufigere Düngen. Wie hier die Intervalle sind, hängt maßgeblich davon ab, welche Langzeitwirkung der Dünger mit sich bringt.

Englischen Rasen vertikutieren?

Auch der Englische Rasen will einmal jährlich vertikutiert werden. Dazu bietet sich das Frühjahr besonders an, da der Rasen anschließend seine Wachstumsphase für die schnelle Regeneration nutzen kann. Das Vertikutieren entfernt den Rasenfilz und verbessert so die Belüftung der Rasenpflanzen. Das wiederum fördert das gesunde Wachstum und reduziert den Wuchs von Unkraut. Während des Jahres kann man zusätzlich für Belüftung sorgen, indem ein Laubrechen zum Einsatz kommt. 

Unkraut entfernen

Unkraut ist der Feind eines jeden Englischen Rasens. Durch die Rasenmischung sollte das Wachstum ohnehin reduziert sein. Auch das dichte Wachstum und der tiefe Schnitt beugen einer Ausbreitung vor. Doch gibt es einige Arten, deren Blätter sich so flach ausbilden, dass auch der Rasenmäher keine Chance hat. Hier heißt es dann frühzeitig einzugreifen, bevor sich die Pflanzen vermehren. Disteln und Löwenzahn hingegen begegnet man am besten direkt mit einem Unkrautstecher.